Jahresrückblick 2020

Die wichtigsten Ereignisse in der Schweiz und international

Volksabstimmungen

Ereignisse Januar

  • Bei den Protesten gegen den Klimawandel ist die Jugend ganz vorne dabei. Eine repräsentative Umfrage zeigt allerdings, dass nur 15% der unter 30-Jährigen bereit sind, sich selbst für das Klima einzuschränken und weniger zu fliegen und Auto zu fahren. Bei den pauschal als Klimasünder verunglimpften 50-65-Jährigen sind immerhin 25% zu persönlichen Verzichten für das Klima bereit.
  • 01.01.2020: In Österreich einigen sich Monate nach der Ibiza-Affäre um den Chef der FPÖ die ÖVP und die Grünen auf eine Koalitionsregierung.
  • 02.01.2020: Wegen der anhaltenden Buschbrände werden an einem Küstenabschnitt von 240 km Länge in New South Wales Tausende von Menschen vom Feuer eingeschlossen und müssen mit Kriegsschiffen evakuiert werden. Ab 19. Januar begünstigen heftige Regenfälle die Löscharbeiten, führen aber auch zu Überschwemmungen.
  • 03.01.2020: Die USA töten mit einer Drohne im Irak ohne Wissen der lokalen Behörden den iranischen General Qassim Soleimani, der iranische Terroraktionen geplant und koordiniert haben soll. In der Folge schiesst die iranische Luftabwehr am 5.1. wegen einer Verwechslung infolge Stress ein ziviles ukrainisches Flugzeug ab. Die meisten der 176 Opfer sind Iraner und Kanadier mit iranischen Wurzeln. Ausländische Fluggesellschaften fliegen Teheran nicht mehr an.
  • 06.01.2020: In New York beginnt der Prozess gegen den Hollywood-Mogul Harvey Weinstein, dessen sexuelle Übergriffe 2019 die #MeToo-Bewegung ausgelöst haben. Am 24. Februar wird Weinstein von den Geschworenen wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung in einer Vielzahl von Fällen schuldig gesprochen.
  • Die erste Instanz setzt die Strafe auf 23 Jahre Gefängnis an. Ein weiterer Prozess droht ihm in Kalifornien.
  • 08.01.2020: Wirte sind verärgert über aggressives Telefonmarketing der Swisscom-Tochter Local.ch. Trotz klarer Absagen der Wirte schalte das Portal Reservationsoptionen auf. Dies verärgert dann Kunden, deren Reservation nicht ankommt. Auch den Informationen, die google selbst über Hotels und Restaurants erstellt, scheint man nicht trauen zu können. Mehr «altmodische» Sorgfalt der Branchenriesen würde der digitalen Zukunft wohl nicht schaden.
  • 15.01.2020: Das US-Repräsentantenhaus überweist die Anklage zum Impeachment-Verfahren gegen Präsident Trump wegen Amtsmissbrauch und Behinderung der Justiz formell an den Senat. Wie zu erwarten war, gibt es im von den Republikanern dominierten Senat keine Mehrheit für eine Amtsenthebung.
  • 15.01./12.02.2020: Zwei Pannen bei Swisscom legen während Stunden das Telefon-Festnetz in weiten Teilen der Schweiz lahm. Vielerorts sind auch die Notrufnummern nicht erreichbar. Bis Juni kommt es zu zwei weiteren ähnlichen Ausfällen. Auch die Deutsche Telekom kämpft im Februar mit grossflächigen Ausfällen.
  • 16.01.2020: Die Genfer Stadtpräsidentin Sandrine Salerno (SP) will für 56000 Fr. Verkehrsschilder auf denen Männer abgebildet sind, durch solche ersetzen, auf denen Frauen und Kinder zu sehen sind.
  • 16.01.2020: Die deutsche Bundesregierung und die betroffenen Landesregierungen einigen sich darauf, dass die Kohlekraftwerke in Deutschland spätestens 2038 vom Netz genommen werden.
  • 17.01.2020: Der russische Präsident kündigt eine Verfassungsreform und höhere Sozialausgaben an. Gleichentags tritt Premierminister Medjedew mit seinem ganzen Kabinett zurück. Neuer Premierminister wird Michail Mischustin.
  • Am Weltwirtschaftsforum WEF in Davos ist der Klimaschutz das Hauptthema. Greta Thunberg und weitere jugendliche KlimaaktivistInnen aus allen Kontinenten erhalten eine Gelegenheit, an die versammelten Politiker und Wirtschaftsführer zu appellieren. Am 2. Tag gibt es im Kongresszentrum einen Vegi-Tag. Davon absolut unbeeindruckt laufen die schon längst zum Ritual gewordenen Anti-WEF Demos wie jedes Jahr.
    Auch die Schere zwischen den Superreichen und den Armen öffnet sich weiter: Die 162 reichsten Personen auf der Welt besitzen zusammen gleich viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Rassimus in den Medien: Die Nachrichtenagentur AP veröffentlicht ein Bild der Klimajugend-Delegation und lässt dabei Vanessa Nakate, die Vetreterin aus Afrika weg.
  • 23.01.2020: Um die Ausbreitung der Corona-Epidemie zu stoppen, riegelt China mehrere Metropolen, u.a. Wuhan komplett von der Aussenwelt ab und führt landesweit eine Schutzmaskenpflicht ein.
  • Ende Januar verweigern erste Restaurants chinesischen Touristen wegen Angst vor dem Corona-Virus den Zutritt. China stoppt den Verkauf von Pauschalreisen ins Ausland. In der Schweiz wohnhafte Asiaten beklagen sich über rassistische Ausgrenzung wegen der aufkommenden Virusangst.
  • 27.01.2020: Laut einem Ranking des schwedischen Instituts Sipri hat China Russland bei der Waffenproduktion überholt und liegt nun hinter den USA auf Platz 2.
  • 28.01.2020: Sturmtief Lolita sorgt mit Böenspitzen bis 157 km/h in der Schweiz und in Süddeutschland für einige Schäden.
  • 28.01.2020: Der «Blick» berichtet, dass bei Coop im Weihnachtsgeschäft 2019 die gesetzliche Höchstarbeitszeit notorisch überschritten worden ist. Die Angaben werden von Coop bestätigt.
  • 28.01.2020: Der weltweite CO2-Ausstoss verändert nicht nur das Klima, sondern übersäuert auch die Meere. An der Pazifikküste der USA und Kanadas löst die Säure die Panzer von Krabben auf. Betroffen sind auch Austern, Muscheln und das Plankton. Dies dürfte weitreichende Folgen für die Nahrungskette und die Fischerei haben.
  • 30.01.2020: Die zuständige parlamentarische Aufsichtskommission rügt den Nachrichtendienst des Bundes (NDB): trotz klarer gesetzlicher Vorgaben sammelt der NDB immer noch mehr (irrelevante) Daten über Politiker und Aktivisten als erlaubt. Damit werden auch Steuergelder verschwendet und die Terrorabwehr geschwächt.
  • 30.01.2020: Die Fluggesellschaft Swiss beendet die Zusammenarbeit mit Chocolat Läderach wegen der aktiven Propaganda der Eigentümer gegen gleichgeschlechtliche Ehen.

Ereignisse Februar

  • 01.02.2020: Grossbritannien tritt formell aus der EU aus. Das zukünftige Verhältnis zur EU soll bis Ende Jahr geregelt werden.
  • 02.02.2020: Mit zwei Rückhol-Flügen bringt Frankreich wegen der Coronakrise Expats aus 39 Nationen aus Wuhan (China) zurück nach Europa. Nach der Ankunft müssen sie zuerst 2 Wochen in Quarantäne.
  • 04.02.2020: Migros verkauft Globus an Investoren aus Österreich und Thailand.
  • 04.02.2020: Die Zahl der Verwahrungen in der Schweiz sinkt seit 2006 wieder, obwohl die Staatsanwaltschaft diese relativ häufig fordert. Stattdessen ordnen die Gerichte häufig stationäre Therapien an.
  • 04.02.2020: Auch ausserhalb von China nimmt die Anzahl von Personen zu, die an Covid-19 erkrankt sind. In Japan werden mehr als 3700 Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes auf diesem in Quarantäne gesetzt. Weil an Bord schlecht auf die Hygiene geachtet wird, kommt es deswegen zu einer grossen Anzahl von Ansteckungen und vermeidbaren Todesfällen.
  • 06.02.2020: Wenige Tage nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten des Bundeslandes Thüringen verzichtet Thomas Kemmerich (FDP) auf das Amt. Weil für die Wahl neben den Stimmen der FDP und CDU auch diejenigen der «Alternative für Deutschland» (AfD) notwendig waren, kam es zu massiven Protesten auf der Strasse, aber auch aus der Bundespolitik. Bundeskanzlerin Angela Merkel nennt die Wahl einen «unverzeihlichen Vorgang». Auf Bundesebene wollen die etablierten Parteien wegen der Nähe der AfD zum Rechtextremismus auf keinen Fall «salonfähig» machen. Der Verfassungsschutz stellt die AfD im Frühling unter Beobachtung. Am 10. Februar erklärt die von Merkel als Nachfolgerin aufgebaute Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ihren Verzicht auf die Kanzlerkandidatur und begründet, es gebe ein «ungeklärtes Verhältnis von Teilen der CDU mit der AfD und den Linken».
  • 09.02.2020: In der Referendumsabstimmung wird die Ausweitung der Antirassismus-Strafnorm auf Diskriminierung gegen Homosexuelle mit 63,1% Ja deutlich angenommen.
    Die Volksinitiative für mehr bezahlbare Wohnungen des Mieterverbandes erzielt mit 42,9% Ja einen Achtungserfolg über die linke Stammwählerschaft hinaus, hat aber wegen der starken Ablehnung in ländlichen Gebieten trotzdem keine Chance. Dank eines indirekten Gegenvorschlags werden günstige Wohnungen in den kommenden Jahren trotzdem stärker gefördert.
  • 09.02.2020: Im Kanton Bern wird ein Millionenkredit für den Bau eines Standplatzes für Fahrende gegen den Willen der Standortgemeinde Wileroltigen bewilligt. Im Kanton Zürich wird der Bau des Rosengartentunnels zur Entlastung der lautesten Strasse der Schweiz abgelehnt. Die Gegner argumentieren erfolgreich, dass zusätzliche Spuren nur mehr Verkehr anziehen. In Luzern wird die Initiative für eine U-Bahn abgelehnt.
  • 09.02.2020: Die SonntagsZeitung veröffentlicht amtliche Messwerte zur Konzentration von Pestizidrückständen im Trinkwasser, zu denen sie vor Verwaltungsgericht Zugang erkämpfen musste. In 20 Gemeinden liegt die Konzentration von Chlorothalonil über dem Grenzwert, im Extremfall Montmagny VD 27 Mal höher. Gesundheitsexperten und Umweltverbände werfen den Behörden Untätigkeit und Vertuschung vor.
    Die «Rundschau» des Schweizer Fernsehens doppelt mit eigenen Messungen am 27.5.2020 nach. Diese bestätigen die mehr als 20-fache Überschreitung des Grenzwertes in mehreren Gemeinden des landwirtschaftlich intensiv genutzten Mittellandes.
  • 09.02.2020: Das Sturmtief Ciara bzw. Sabine sorgt in Westeuropa und Deutschland für ein Verkehrschaos, Die Deutsche Bahn stellt am Abend des 9.2. den gesamten Fernverkehr ein, Dutzende von Flügen in Europa werden annuliert oder umgeleitet. In der Schweiz fällt am Montag wegen Gefahren auf dem Schulweg (umstürzende Bäume usw.) in einigen Gemeinden die Schule aus. Mit Böenspitzen bis 166 km/h richtet Sabine Hunderte von Schäden an.
  • 10.02.2020: Laut amtlicher Statistik nimmt die Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien zu. Die SVP fühlt sich in ihrer Ablehnung der Personenfreizügigkeit bestätigt. Während der Corona-Krise im Frühling jammern die Bauern wegen der Grenzschliessung auf Vorrat über zu wenige Erntehelfer, als sich freiwillige, arbeitslose Schweizer melden, werden sie abgewimmelt, man wolle lieber die erfahrenen Fremdarbeiter ... Die SVP und ihre Stammwähler haben offensichtlich massiven internen Klärungsbedarf.
  • Nach der Bespitzelungsaffäre gegen den ehemaligen Chef des Investmentbankings bei der Credit Suisse machen zwei Grossaktionäre Druck zugunsten von CS-CEO Tidjane Thiam. Dem Verwaltungsrat bleibt in dieser Situation nichts anderes übrig, als Thiam die Kündigung nahe zu legen. Neuer CS-CEO wird Thomas Gottstein.
  • 11.02.2020: Spionageaffäre Crypto: Laut Recherchen der SRF-Rundschau, des ZDF und der Washington Post haben der deutsche Bundesnachrichtendienst BND und die CIA (USA) jahrzehntelang über 100 ausländische Staaten (Botschaftskommunikation, Armee und Polizei u.a. von Iran, Aegypten, Argentinien und Jugoslawien) über manipulierte Verschlüsselungsgeräte der Zuger Crypto AG abgehört. Dazu wurde die Firma 1970 von Strohmännern gekauft. Laut Aussagen eines Insiders und Hinweisen aus CIA-Dokumenten soll der damalige Bundesrat Villiger spätestens ab 1992 davon gewusst haben. Am 23. Juni eröffnet die Bundesstaatsanwaltschaft ein Strafverfahren.
    Eine Untersuchung der Geschäftsprüfungsdelegation des Parlaments stösst auf Akten, die nicht im Bundesarchiv, sondern in einem alten Führungsbunker gelagert wurden, findet dort aber keine Hinweise, dass der Bundesrat von den Geheimdiensten über die Manipulationen bei Crypto informiert wurde.
  • 12.02.2020: Die CVP zieht die Initiative zur Abschaffung der «Heiratsstrafe» offiziell zurück, weil Umfragen zeigen, dass der im Initativtext enthaltene konservative Ehebegriff nicht mehrheitsfähig ist.
  • 14.02.2020: Die deutsche Polizei nimmt 12 Mitglieder einer rechtsextremen Terrorzelle fest, die Anschläge auf sechs Moscheen geplant haben.
  • 14.02.2020: Frankreich meldet den ersten Todesfall wegen Covid-19 in Europa. Der Patient ist ein Tourist aus China.
  • 19.02.2020: Ein rechtsextremer Einzeltäter erschiesst in Hanau (D) neun Menschen mit Migrationshintergrund und sich selbst.
  • 22.02.2020: An der Fasnacht kommt es an verschiedenen Orten, u.a. in Wangs SG und Basel zu rassistischen Entgleisungen. Unter anderem wird ein dunkelhäutiger Politiker als «Neger» beschimpft.
  • 22.02.2020: In Norditalien werden 11 Dörfer wegen des Coronavirus abgeriegelt. Österreich stoppt den Zugverkehr mit Italien. Dies verhindert nicht, dass sich das Virus von einer Après-Ski-Bar in Ischgl (A) aus nach Bayern und in die Deutschschweiz verbreitet. In der Schweiz deckt sich die Bevölkerung mit WC-Papier und lang haltbaren Lebensmitteln ein. Bei diesen Produkten kommt es während rund einer Woche zu Verknappungen, bis die Grossverteiler die Belieferung der Filialen an das veränderte Einkaufsverhalten angepasst haben. Nach zwei Wochen gibt es WC-Papier palettenweise zum Aktionspreis und niemand kauft es ... Die Berichte von ersten Covid-19-Todesfällen in Europa führen am Montag 24.2. weltweit zu Panik-Verkäufen an den Börsen.
  • 25.02.2020: Bundesrätin Viola Amherd informiert die lokale Bevölkerung über die geplante Sanierung des Munitionslagers Mitholz. Nach Vorbereitungsarbeiten soll ab 2031 das Lager vollständig geräumt werden. Dazu muss das Dorf über Jahre evakuiert werden.
  • 25.02.2020: Der erste bestätige Covid-19-Fall in der Schweiz ist ein 70-jähriger Tessiner, der sich in Mailand bei einer Versammlung angesteckt hat. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der Bundesrat setzen auf Isolation einzelner bekannter Kontakte (Quarantäne), es werden noch keine flächendeckenden Massnahmen wie Verbot von Veranstaltungen, Homeoffice usw. angeordnet. Ein zweiter Fall im Aargau betrifft ebenfalls eine Person, die einen Tagesausflug nach Norditalien machte. Die Bevölkerung deckt sich derweil bereits mit Fiebermessern und Desinfektionsmittel ein, der Onlinehändler galaxus meldet, dass diese Produkte bereits in der zweiten Februarhälfte ausverkauft sind.
  • 29.02.2020: Der türkische Präsident Erdogan verkündet einseitig, dass die Grenzen nach Europa für Migranten geöffnet werden. Faktisch hindern nur noch europäische Zöllner die Migranten am Grenzübertritt und die Migranten müssen tagelang unter prekären Verhältnissen an der Grenze ausharren. Nach einigen Wochen rudert Erdogan zurück, die Migranten kehren in die früheren Unterkünfte in der Türkei zurück.
  • Im Februar und im Mai verwüsten riesige Schwärme von Wanderheuschrecken Ostafrika. Besonders stark betroffen sind Kenia, Somalia und Äthiopien.

Ereignisse März

  • 02.03.2020: Aus Angst vor dem Coronavirus trägt SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher zum Beginn der Frühlingssession eine Hygienemaske und wird dafür von der Ratspräsidentin gerügt. Die Session wird wegen der weiteren Zuspitzung der Coronakrise vorzeitig am 13.3.2020 abgebrochen.
  • 02.03.2020: Nordkorea nimmt nach mehrmonatiger Pause seine Raketentests wieder auf.
  • 02.03.2020: Die US-Notenbank FED senkt wegen erwarteten wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie den Leitzins um ein halbes Prozent.
  • Laut einer Studie werden bis 2100 die Hälfte aller Sandstrände weltweit wegen der Klimaerwärmung (Anstieg des Meeresspiegels und heftigere Stürme) verschwinden.
  • UBS-CEO Ermotti gibt seinen Rücktritt und den Wechsel in den Verwaltungrat der Versicherung Swiss Re bekannt. Dort soll er später Verwaltungsratspräsident werden.
  • 05.03.2020: Laut Aussagen des Bundesamtes für Verkehr BAV sollen auch die Luzerner Verkehrsbetriebe VBL 16 Mio. Fr. zu viel Subventionen kassiert haben. VBL-Chef Norbert Schmassmann sagt, die Abrechnungen seien immer transparent gewesen und verlangt eine Aussprache, will vier Tage später aber die 16 Mio. zurück zahlen, um einen langwierigen Rechtsstreit zu vermeiden.
  • Der Genfer Autosalon wird wegen der Corona-Pandemie abgesagt, die Aussteller präsentieren ihre Neuheiten per Videostream.
  • 06.03.2020: Ein Untersuchungsausschuss des US-Kongresses erhebt schwere Vorwürfe gegen den US-Flugzeughersteller Boeing und die US-Luftfahrtbehörde FAA. Die Boeing 737 Max, von der Ende 2018 und Anfang 2019 zwei Exemplare bei kommerziellen Passagierflügen abstürzten, sei vom Hersteller und von der FAA vor der Zulassung «in grober Weise unzureichend» überprüft worden, dabei seien gravierende Sicherheitsmängel übersehen worden.
  • 08.03.2020: Die italienische Regierung erlässt ein Ein- und Ausreiseverbot für die norditalienischen Provinzen, in denen das Coronavirus besonders wütet. Betroffen sind auch die Grenzgebiete zum Tessin. Grenzgänger aus Norditalien, die in systemrelevanten Berufen arbeiten (z.B. im Gesundheitswesen) können aber während der ganzen Dauer der ersten Welle bis im Juni jederzeit in die Schweiz einreisen.
    Fazit: Anfangs März ist das Virus allerdings längst in der Schweiz angekommen, Schweizer Touristen und Einkaufstouristen haben es aus europäischen Touristenhotspots wie Mailand, Venedig und Ischgl (Skiort in Österreich) eingeschleppt, wie die ersten neun Fälle klar zeigen. Die Zentralschweiz mit vielen Touristen aus China verzeichnet dagegen im Gegensatz zu den übrigen Regionen keinen der ersten 60 Fälle.
  • 08.03.2020: Mitten in der durch die einseitige Aufhebung der Grenzkontrollen durch die Türkei entstandenen angespannten Lage auf der griechischen Insel Lesbos kommt es im Gemeinschaftszentrum eines Schweizer Hilfswerks zu einem Brand.
  • Der deutsche Zoll blockiert Lieferungen von medizinischem Material ins Ausland. Betroffen sind sogar Schiffscontainer aus China, die formell Deutschland nur im Transit durchqueren. Der Bundesrat muss am 10.3.2020 auf höchster Ebene intervenieren, um die Lieferungen frei zu bekommen.
  • 11.03.2020: Die Tessiner Regierung ruft wegen der steigenden Corona-Fallzahlen den Notstand aus. Schon am folgenden Tag müssen Gymnasien, Berufsschulen, Fitnesscenter, Museen, Kinos, Clubs und Skigebiete geschlossen bleiben. Ebenfalls verboten sind Sportanlässe und Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen.
    Gleichentags stuft die Weltgesundheitsorganisation WHO Covid-19 als Pandemie, d.h. als weltweite Seuche ein.
  • 12.03.2020: US-Präsident Trump verhängt ein Einreiseverbot für Personen aus Europa.
  • 13.03.2020: Der Bundesrat ordnet an, dass sich in Restaurants nur noch max. 50 Personen aufhalten dürfen.
  • 15.03.2020: Ein Gericht in der Türkei verurteilt drei Schlepper zu langjährigen Haftstrafen, die Flüchtlinge ohne Schwimmwesten in seeuntauglichen Schlauchbooten über das Mittelmeer geschickt hatten.
  • Die Niederlande reduzieren aus Klimaschutzgründen die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen von 130 auf 100 km/h.
  • 15.03.2020: Nach dem Tessin ordnen auch die Kantone BL, JU, NE und GE die Schliessung aller Läden an, die nicht der Grundversorgung dienen und verbieten Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen. Der Kanton Luzern schliesst die Schulen und mehr als 20 kleinere Polizeiposten. Der Bundesrat trifft sich am Sonntagabend zu einer Krisensitzung.
  • 16.03.2020: Der Bundesrat ruft wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus in der Schweiz den Notstand («ausserordentliche Lage») aus. Ab Dienstag 17. März bleiben alle Läden, Restaurants und Betriebe mit direktem Kundenkontakt (z.B. Coiffeur- und Kosmetiksalons) geschlossen. Nur Lebensmittelgeschäfte, Banken und die Post bleiben offen. Betriebe sind angehalten ihr Büropersonal soweit irgendwie möglich ins Homeoffice zu schicken. Im ÖV sieht man ab Dienstag kaum noch Pendler. Die Armee mobilisiert 8000 Soldaten zur Unterstützung des Grenzwachtkorps und des Gesundheitswesens.

  • 17.03.2020: Italien, Spanien, Frankreich, Österreich und Belgien erlassen Ausgangssperren und Reiseverbote innerhalb des Landes. Deutschland schliesst die Grenzen zu Dänemark, Frankreich, Luxembourg, Österreich und der Schweiz. Ausgenommen sind gewerbliche Warentransporte und Berufspendler. Die EU schliesst die Aussengrenzen.

  • Mitte März wird der Fahrplan des öffentlichen Verkehrs schrittweise ausgedünnt, die Zahl der Fahrgäste sinkt wegen Homeoffice und Homeschooling um rund 80%.
  • 18.03.2020: Der Bundesrat rationiert wichtige Medikamente, u.a. Schmerzmittel, um Hamsterkäufen vorzubeugen.
  • Ab dem 20.03.2020 müssen die noch geöffneten Läden die Zahl der gleichzeitig im Laden anwesenden KundInnen auf 1 pro 10m2 begrenzen. Anfänglich wird dies durch Personal, teilweise externe Security-Leute oder Zettelchen sichergestellt, nach wenigen Wochen verfügen die meisten grösseren Läden über elektronische Zählsysteme und die Leute passen ihre Gewohnheiten so an, dass es nur noch selten zu Schlangen vor dem Eingang kommt. Innerhalb weniger Tage lassen die Grossverteiler um die Kassen Plexiglas-Trennwände montieren, die das Kassenpersonal schützen.
  • Auf vielen Baustellen lassen sich die Abstandsregeln und Hygienevorschriften des Bundes ohne Vorbereitung nicht korrekt umsetzen. Die Gewerkschaften machen Druck, einzelne Kantone u.a. Tessin und Genf, erlassen Verbote, die wesentlich weiter gehen als die Massnahmen des Bundes. Am 20.03. beschliesst die SBB einen generellen Baustopp für ihre Baustellen. Das Hochfahren danach (mit konsequenten Corona-Schutzkonzepten) erweist sich als extrem aufwändig. Anfang Juni zeigt sich die Tessiner Regierung erstaunt, dass die SBB die Eröffnung der S-Bahn-Spange Lugano-Locarno auf den Fahrplanwechsel 2020/21 absagt.
  • 20.03.2020: Der Bundesrat beschliesst Massnahmen zur Stützung der Wirtschaft in der Höhe von 42 Milliarden Fr. Dazu zählen u.a. die Lockerung der Regeln für Kurzarbeit und nicht verzinsliche Darlehen, für die der Bund bürgt. Die Darlehen laufen über die Banken, mit denen die Kreditnehmer bereits Geschäftsbeziehungen haben und können so schnell vergeben werden ohne zu grosse Betrugsrisiken. Die Nachfrage nach den Corona-Notkrediten ist gross, viele kleine Unternehmen beantragen zum ersten Mal einen Kredit. Wirklich ausbezahlt werden allerdings bis Mitte Jahr längst nicht alle bewilligten Kredite, weil viele KMU finanziell so gesund sind, dass sie auch ohne diese durchkommen.
  • Die Spitäler in der Schweiz, insbesondere im Tessin, sind durch die Covid-19-Fälle stark gefordert, aber nicht überfordert. Das Pflegepersonal muss allerdings auch mit leichten Grippesymptomen weiter arbeiten. Spitäler in drei Kantonen und in Südwestdeutschland nehmen Covid-19-Patienten aus dem Elsass auf, wo das Gesundheitswesen an den Anschlag kommt.
  • Ab dem 23.03.2020 werden im Tessin alle Fabriken geschlossen, die nicht systemrelevant sind.
  • 23.03.2020: Ärzte fordern, dass der Fremdenverkehrsort Verbier VS unter Quarantäne gestellt wird, kommen damit aber nicht durch. Verbier ist wie Ischgl in Österreich ein Hotspot der Virusverbreitung.
  • 23.03.2020: Weil die Behörden in der Schweiz am falschen Ort gespart und die Pflichtlager von Schutzmasken nicht regelmässig erneuert haben, kommt es zu einem Engpass. Eingelagerte Masken mit abgelaufenem Verfalldatum werden zum Einsatz in Spitälern freigegeben. Im Juli wird bekannt, dass einige dieser Masken verschimmelt sind. Das Bundesamt für Gesundheit kann in den Schutzkonzepten für die breite Bevölkerung wegen der fehlenden Vorräte keine Maskenpflicht vorsehen.
    Ende März wird zudem bekannt, dass der Pandemie-Fall 2014 in einer Krisenübung geprobt wurde, die fehlenden Maskenvorräte wurden vermerkt, aber die verantwortlichen Politiker und Chefbeamten haben ihren Job nicht gemacht.
    Wahrscheinlich ist die Sparwut einmal mehr volkswirtschaftlich teurer als die Einhaltung der seit der Schweinegrippe von 2008 geltenden Vorschriften.
  • 24.03.2020: Die Olympischen Sommerspiele werden wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben.
  • Durch den Lockdown bedingt nimmt die Nutzung von Video-Streaming über das Internet in der Schweiz um rund 80% zu. Um Engpäss bei der Bandbreite beim Homeoffice und Homeschooling zu vermeiden, reduzieren die grossen Anbieter wie Netflix und Youtube tagsüber die Video-Auflösung.
  • Im März wütet die Corona-Pandemie innerhalb der USA vor allem in der Metropole New York. Die Verhältnisse dort erinnern an Norditalien. Gouverneur Andrew Cuomo und Bürgermeister Bill de Blasio kämpfen nicht nur gegen das Virus, sondern auch gegen Präsident Trump, der dringend benötigte Beatmungsmaschinen aus der nationalen Reserve zurückhält. Mitte April stabilisiert sich die Lage, ohne dass es zu einem Zusammenbruch des Gesundheitswesens gekommen wäre. Hingegen steigen die Fallzahlen in Kalifornien, Florida und diversen US-Südstaaten bis in den Sommer hinein.
  • 25.03.2020: In der Schweiz verspricht «Mister Corona» Daniel Koch (BAG) Lockerungen im Frühsommer.
  • Obwohl auch einzelne Prominente wie der britische Premierminister Boris Johnson, Prinz Charles, die Frau des kanadischen Premierministers und der brasilianische Präsident Bolsonaro an Covid-19 erkranken, trifft die Pandemie vor allem die Ärmsten, besonders in Indien, Brasilien und den USA.

Ereignisse April

  • 01.04.2020: Ein Aprilscherz von Lehrpersonen im Baselbiet, die Kinder im Homeschooling fragen, ob sie lieber auf die Frühlings- oder die Sommerferien verzichten würden, um die Rückstände aufzuholen, gerät vielen gestressten Kindern und Eltern in den falschen Hals und wird gar als «unmoralisch» bezeichnet.
    Ernst gemeint sind dagegen die Reaktionen von PolitikerInnen auf die im Internet vorsorglich heftig geführte Kampagne von Impfgegnern gegen einen Impfzwang - dies obwohl ein Impfstoff frühestens gegen Ende Jahr verfügbar und wohl zuerst für Personen mit besonderem Risiko reserviert werden dürfte.
  • Ab 01.04.2020 gilt in Österreich eine Maskenpflicht beim Einkaufen. Experten sind sich einig, dass Abstand (zumindest im Freien) sicherer ist als Maskentragen. Der Nutzen der Masken bleibt unter Experten umstritten, die WHO empfiehlt das Maskentragen erst im Juni aufgrund der guten Erfahrungen in den Ländern, wo eine Tragpflicht verordnet wurde.
  • 01.04.2020: Der chinesische Telekommunikationskonzern Huawei hat seinen Umsatz im Jahr 2019 trotz US-Sanktionen um 19% gesteigert.
  • Weil wegen der Corona-Pandemie weltweit praktisch alle Passagierflüge für mindestens einen Monat gestrichen sind, gibt es einen Engpass für Luftfracht, z.B. dringend benötigtes medizinisches Verbrauchsmaterial aus China. Einige Fluggesellschaften entfernen die Bestuhlung aus älteren Flugzeugen und setzen diese als Frachtmaschinen ein.
  • 04.04.2020: In der radioaktiv verseuchten Sperrzone rund um das Unglücks-Atomkraftwerk Tschernobyl (Ukraine) bricht ein Waldbrand aus. Die Brandbekämpfung wird dadurch erschwert, dass die Feuerwehrleute gegen die immer noch hohe Radioaktivität geschützt werden müssen.
  • 08.04.2020: In der Toskana (Italien) stürzt eine weitere Autobrücke ein. Wegen des durch die Corona-Krise reduzierten Verkehraufkommens sind nur zwei Kleintransporter betroffen, deren Fahrer kommen mit leichten Verletzungen davon.
  • 08.04.2020: Nach der Vorwahl in Wisconsin verzichtet Bernie Sanders auf die Kandidatur als US-Präsident. Damit ist Obamas Vizepräsident Joe Biden der einzige verbleibende Bewerber der Demokratischen Partei.
  • 02.04.2020: Die Tessiner Regierung ruft die Deutschschweizer dazu auf, über Ostern nicht ins Tessin zu fahren, um das bereits am Limit laufende Gesundheitswesen durch Unfälle und zusätzlich ausbrechende Covid-19-Erkrankungen nicht zu belasten. Auf der Gotthardautobahn werden statt der obligaten Osterstaus nur vereinzelte Autos gesichtet.
    Von Ausflüglern überrannt werden der Alpstein und der Jura, Probleme mit der Einhaltung der Abstandsregeln gibt es auch in städtischen Parks und den Seepromenaden von Zürich und Luzern sowie in einigen touristischen Hotspots der Deutschschweiz.
  • 16.04.2020: Der Bundesrat präsentiert einen 3-stufigen Exit-Plan aus dem Lockdown. Ab 27. April werden nicht lebensnotwendige medizinische Eingriffe wieder durchgeführt, sowie Coiffeur- und Kosmetikbetriebe, Bau- und Fachmärkte, Gärtnereien und Blumenläden wieder geöffnet. Die Lockerungen werden von strengen Schutzkonzepten begleitet. Im Mai sollen die übrigen Läden, im Juli die Schulen folgen. Für Restaurants gibt es noch keinen Plan.
    Derweil werden reihenweise Sommer-Festivals abgesagt.
  • 16.04.2020: Nach Kritik wegen ungenügendem Jugendschutz schränkt die bei Jugendlichen gehypte Video-Plattform Tiktok die Benutzung für unter 16-jährige ein und führt einen «begleiteten Modus» ein, in dem Eltern ihre Kinder anleiten sollen.
  • 21.04.2020: Das Münchner Oktoberfest wird wegen Corona abgesagt.
  • 21.04.2020: Wegen der massiv kleineren Nachfrage, vollen Lagern und Uneinigkeit der grössten Ölproduzenten über Förderquoten rutscht der Preis für Rohöl kurzzeitig ins Minus.
  • 22.04.2020: Der Bund hat so viele Hygienemasken eingekauft, dass das BAG sich nun zu einer Maskenempfehlung durchringt. Eine Maskenpflicht im ÖV wird noch ausgeschlossen, diese kommt erst Ende Juni, nachdem die Empfehlung kaum befolgt wird.


  • 26.04.2020: China meldet, dass in Wuhan keine Corona-Patienten mehr in Spitalpflege sind. Weltweit steigt die Zahl der gemeldeten Infektionen rasant von 2 Mio. Mitte April auf 3 mio. Ende April.
  • 27.04.2020: Erster Schritt zum Ausstieg aus dem Corona-Lockdown in der Schweiz. Die Baumärkte und Gartencenter werden von Kunden überrannt.
  • 27.04.2020: Das Beratungsnetz für Rassismusopfer registriert in der Schweiz für das Jahr 2019 eine Zunahme der Fälle von rassistisch motivierter Benachteiligung, Beschimpfung, Verleumdung und herabwürdigender Behandlung um rund 10% gegenüber dem Vorjahr.
  • 30.04.2020: Dank weiter sinkenden Fallzahlen erlaubt der Bundesrat die Öffnung von Restaurants ab 11. Mai. Die Schutzkonzepte sind aber eine Herausforderung. Ab Juni ist Profisport wieder möglich - allerdings ohne Zuschauer im Stadion. Der Festivalsommer fällt definitiv aus.


Improvisiert montierter Desinfektionsmittelspender vor einem öffentlichen Gebäude in Luzern

Ereignisse Mai

  • 02.05.2020: In Genf stehen über 2500 Personen stundenlang für Gratis-Essen im Wert von 20 Fr. an. Die meisten sind Sans-Papiers und untergetauchte Flüchtlinge.
  • 03.05.2020: Die Swiss parkiert 7 Flugzeuge in Jordanien, weil sie damit rechnet, diese monatelang nicht mehr zu benötigen. Die Standgebühren sind in Jordanien billiger und das Klima besser. Das Personal wird mit Abgangsprämien ermutigt, sich einen anderen Job zu suchen.
  • 04.05.2020: Das Parlament trifft sich zu einer ausserordentlichen Session zur Corona-Krise. Um die Abstandsregeln einhalten zu können, findet diese wie auch die Sommersession im Juni in den Hallen der Berner Ausstellung BEA statt. Das Parlament genehmigt nachträglich das finanzielle Engagement des Bundes zur Bewältigung der Krise und schliesst einige Lücken. Insgesamt arbeiten die hiesigen Parteien lösungsorientiert. Das schweizerische Konkordanz-System bewährt sich in der Krise, während in den USA das Parteiengezänk Lösungen verhindert.
  • 05.05.2020: Ein Spital in Paris findet bei einer Nachuntersuchung von Proben vom Dezember 2019 das Coronavirus. Nachanalysen von Abwasserproben aus Norditalien und Frankreich zeigen später, dass das Coronavirus bereits im November 2019 in Europa angekommen ist.
  • 07.05.2020: Die Jugendkriminalität im Kanton Zürich hat 2019 zugenommen, sowohl die Zahl der Delikte wie auch die Brutalität. Oft ist Alkohol im Spiel.
  • 07.05.2020: Der Eisenbahn-Rollmaterial-Hersteller Stadler Rail wird Opfer einer Cyber-Attacke, lässt sich aber nicht erpressen.
  • 09.05.2020: In mehreren Städten der Schweiz protestieren Hunderte gegen die Corona-Schutzmassnahmen. Die Abstandsregeln werden dabei nicht eingehalten.
  • 11.05.2020: Restaurants dürfen mit strengem Sicherheitskonzept wieder öffnen. Da durch die geforderten Abstände zwischen den Tischen die Zahl der Gäste stark eingegrenzt wird, lohnt sich die Wiedereröffnung für die meisten Betriebe nur, wenn das Personal weiterhin (reduzierte) Kurzarbeit macht. Alle Läden dürfen wieder öffnen, Sportvereine dürfen in Gruppen wieder trainieren, einige Firmen reduzieren das Homeworking, in einigen Kantonen werden die Schulen wieder geöffnet, die Zahl der Passagiere im ÖV steigt.

  • 14.05.2020: Postchef Roberto Cirillo stellt seine neue Stategie vor: Brief- und Paketpost sollen zusammen gelegt werden. Während der Coronakrise hat man mit der Verarbeitung von kleinen Päckli im Briefsortierzentrum bereits gute Erfahrungen gemacht.
  • 15.05.2020: Die Grenzen dürfen aus wichtigen persönlichen Gründen wieder überschritten werden, z.B. dürfen sich binationale Paare treffen oder geschiedene Elternteile ihr Besuchsrecht bei den Kindern im Ausland ausüben. Einkaufstourismus ist erst ab dem 15. Juni wieder erlaubt.
  • 16.05.2020: Hochschulen melden Hackerangriffe auf Supercomputer in ganz Europa, deren Leistung wurde gekapert, um Schlüssel für die Kryptowährung Monero zu generieren.
  • 18.05.2020: In der Basler Steinenvorstadt feiern hunderte Partygänger ohne sich um die Abstandsregeln zu kümmern. Die Polizei greift nicht ein. Der Fall wirft in Medien und Politik hohe Wellen.
  • Joseph Wilhelm, Chef der Bio-Produkte-Firma Rapunzel, verbreitet auf der Webseite des Unternehmens Verschwörungstheorien rund um das Coronavirus und wettert gegen einen unterstellten Impfzwang. Coop distanziert sich von diesen Äusserungen und nimmt die Rapunzel-Produkte aus dem Sortiment.
  • 19.05.2020: Sunrise und Salt künden eine Zusammenarbeit beim Ausbau des Glasfasernetzes an.
  • 20.05.2020: Stadler Rail meldet das Ausscheiden des CEO Thomas Ahlburg aus dem Unternehmen. Hauptaktionär und Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler übernimmt wieder die Funktion des CEO.
  • 20.05.2020: Die Behörden müssen wegen erheblicher Felssturz-Gefahr Gebiete um den Oeschinensee bei Kandersteg sperren.
  • 20.05.2020: Posse um das Lauberhorn-Rennen: Weil die Veranstalter vor Gericht mehr Anteil an den TV-Einnahmen von Swiss-Ski fordern, beantragt der Verband beim internationalen Ski-Verband FIS die Streichung aus dem Renn-Kalender. Alt-Bundesrat Ogi und private Sponsoren schalten sich ein, Swiss-Ski krebst zurück.
  • 21.05.2020: An Auffahrt bleibt wie an Ostern der sonst übliche Stau am Gotthard aus, stattdessen werden Parks und Uferzonen in den Städten sowie Wandergebiete in der Ostschweiz und im Berner Oberland so stark besucht, dass die Polizei z.T. einschreiten muss.
  • 21.05.2020: Weltweit überschreitet die Zahl der bestätigten Corona-Fälle 5 Millionen.
  • 24.05.2020: Daniel Koch (BAG) macht den Sportverbänden Hoffnungen: Wenn die Zuschauer in überschaubare Sektoren aufgeteilt würden, die das Contact-Tracing ermöglichen, seien auch grössere Veranstaltungen wieder denkbar.
  • 25.05.2020: In Minneapolis USA erstickt bei einer Personenkontrolle der Afroamerikaner George Floyd weil ein Polizist 8 Minuten auf seinem Hals kniet. Der Fall löst weltweit Massenproteste gegen rassistische Polizeigewalt aus. Nach dem Vorfall plant der Stadtrat, die Polizei aufzulösen, weil sie nicht reformierbar sei. Andere US-Städte, u.a. New York kürzen die Polizeibudgets. Amazon spendet 10 Mio $ für Organisationen, die Gerechtigkeit für Dunkelhäutige unterstützen. CEO Jeff Bezos quittiert Hasskommentare und Boykottdrohungen mit «Du bist die Art von Kunde, die ich gerne verliere.»
  • 26.05.2020: Die vierte grosse Panne der Swisscom führt zu einer Vorladung des Swisscom-Chefs Urs Schaeppi vor der Nationalrats-Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen.
  • 27.05.2020: Der Bundesrat beschliesst weitere Lockerungen. Gruppen dürfen ab 30. Mai wieder bis 30 statt 5 Personen umfassen, ab 6. Juni sind Veranstaltungen bis 300 Personen und Trainings von Sportmannschaften (ohne engen Körperkontakt) zulässig. Bergbahnen, Schwimmbäder, Zoos, Campingplätze, Sekundar- und Hochschulen sowie Clubs dürfen ab 6. Juni wieder öffnen (letzere mit Listen für das Kontakt-Tracing und nur bis Mitternacht). Ebenfalls erlaubt sind Sommerlager für Kinder.
  • 28.05.2020: Die Zahl der Covid-19-Todesfälle in den USA übersteigt 100'000.
  • 29.05.2020: Der Europa-Park in Rust (D) öffnet wieder und ist für die ersten drei Wochen bereits vor diesem Tag voll ausgebucht.
  • Zwischen dem 29.05.2020 und dem 7. Juni hostet Youtube zusammen mit den Veranstaltern von 30 etablierten Filmvestivals (darunter Berlin, Cannes, Locarno, Mumbai, New York, Tokyo und Toronto) ein Online-Filmfestival.
  • 30.05.2020: Eine Falcon9-Rakete der privaten Firma SpaceX von Elon Musk bringt Astronauten der US-Raumfahrtbehörde NASA zur internationalen Raumstation ISS. Nach dem Abbruch des Spaceshuttle-Programms der NASA war diese während Jahren darauf angewiesen mit russischen Sojus-Kapseln zur ISS zu fliegen. Am 2. August wassern die Astronauten im Golf von Mexico.
  • Der Mai ist der zwölfte Monat in Folge mit überdurchschnittlichen Temperaturen und damit verzeichnet die Schweiz auch die längste Wärme-Periode seit Beginn der Messungen 1864. Der bisherige Rekord von 9 Monaten stammt vom April bis Dezember 2018.

Ereignisse Juni

  • 01.06.2020: In Hongkong tritt kurzfristig ein im Mai erlassenes Sicherheitsgesetz in Kraft. Unter Strafe gestellt werden u.a. «Separatismus, Untergrabung der Staatsgewalt und Einmischung ausländischer Kräfte». Die ehemalige Kolonialmacht Grossbritannien stellt ausreisewilligen Bürgern von Hongkong Erleichterungen bei Aufenthaltsgenehmigungen und in Aussicht, US-Präsident Trump erklärt, mit dem Gesetz sei spezielle Status «ein Land zwei Systeme» faktisch aufgehoben und droht Handelserleichterungen für Hongkong aufzuheben. Kontoeröffnungen von Personen aus Hongkong bei britischen Banken nehmen Anfang Juni stark zu.
  • 01.06.2020: Nach anhaltenden Protesten gegen rassistische Polizeigewalt unter dem Slogan #BlackLivesMatter (BLM) fordert US-Präsident Trump die Gouverneure der Bundesstaaten zu härterem Durchgreifen auf und will die antifaschistische Bewegung «Antifa» als Terrororganisation einstufen.
    In Zürich protestestieren 1000 Personen trotz Verbot wegen Corona friedlich gegen Rassismus. Wenigstens ein Teil der Demonstrierenden trägt Hygienemasken. Die Polizei hält sich zurück. US-Präsident Trump schickt im Juli gegen den Willen der lokalen Behörden Bundespolizisten nach Portland und in weitere US-Städte. Die Städte reichen gegen diese Einsätze Klagen bei Bundesgerichten ein.
  • 02.06.2020 #blackouttuesday: Grosse Streaming-Plattformen und Musiklabels wie Columbia, Def Jam, Interscope, Sony, Warner Music Group und Spotify sowie viele Accounts auf Instagram und Twitter zeigen einen Tag lang aus Solidarität mit #BlackLivesMatter schwarze Vierecke statt Titelbilder von Playlists. Die Berner Bar «Colonial» erntet für ihren Post wegen ihres Namens einen Shitstorm aus dem Ausland. Die Betreiber der Bar entfernen die Anschrift «Colonial» umgehend von der Fassade und vom Schaufenster noch bevor sie einen neuen Namen gefunden haben.
  • In Bristol (GB) holen Demonstranten der BLM-Bewegung die Statue eines Kaufmanns, der mit einem Teil seiner Gewinne aus dem Sklavenhandel als «Wohltäter» die lokale Bevölkerung unterstützte, vom Sockel und versenken sie im Hafenbecken. Der Bürgermeister bedauert den Verlust der Statue nicht. In US-Städten führen ähnliche Aktionen zu Gegendemonstrationen von Rechtsextremen und zum Aufmarsch von bewaffneten Wachen vor Denkmälern.
  • In Bern wird in einem Schulhaus ein Wandbild teilweise übermalt. Dieser Fall führt zu Diskussionen, weil erstens die Lehrerschaft das Wandbild mit den Kindern seit Jahren kritisch besprochen hat und zweitens bereits eine Kommission eingesetzt ist, die verschiedene Varianten des Umgangs mit dem fragwürdigen Wandbild prüfen soll. «Aus den Augen, aus dem Sinn» dürfte nicht die beste Lösung sein.
  • Die Polizei in Münster (D) zerschlägt einen Kinderporno-Ring. Ein Informatiker hat in einer Gartenlaube einen Serverraum eingerichtet, in dem über 600 Terabyte verschlüsselte Daten gespeichert sind. Die Sichtung der Daten würde 30 Jahre dauern, deshalb wird dafür eigens eine Software entwickelt. Nach ersten Erkenntnissen hat der Ring Verbindungen zu 30000 Pädophilen.
  • 03.06.2020: Schwedens Chefepidemiologe gibt zu, dass der schwedische Sonderweg ohne Lockdown im Vergleich mit den anderen europäischen Staaten zu viele Corona-Todesopfer gekostet hat.
  • 06.06.2020: Der ÖV kehrt weitgehend zum normalen Jahresfahrplan zurück. Derweil melden Fahrlehrer ein erhöhtes Interesse an Fahrstunden. Viele Junge Leute hätten Angst, sich im ÖV anzustecken.
  • 10.06.2020: Im Zusammenhang mit #BlackLivesMatter streichen Migros und Manor die Schokoküsse der Firma Dubler aus dem Sortiment, weil der Lieferant sich weigert, die als abwertend empfundene Bezeichnung «Mohrenkopf» aufzugeben. Im Internet überwiegen positive Rückmeldungen für die Grossverteiler, während einigen Tagen bilden sich allerdings Schlangen vor dem Fabrikladen von Dubler in Waltenschwil AG. Zudem merkt die Migros, dass sie bei der italienischen Bezeichnung ihrer M-Budget-Schokoküsse selbst auch noch nachbessern muss. Volg belässt die Dubler-«Mohrenköpfe» im Sortiment.
    Im September beantragt die Gemeinde Erstfeld beim Bundesamt für Verkehr (BAV) die Umbenennung der Haltestelle «Mohrenkopf». Ebenfalls im September nimmt der Migros-Onlineshop die «Zigeuner-Cervelats» aus dem Angebot.
  • 10.06.2020: Der Nationalrat beschliesst mit der Revision des CO2-Gesetzes eine Lenkungsabgabe auf Flugtickets und eine Klimaabgabe auf Treibstoffen und Brennstoffen. Der Entscheid folgt auf eine zahnlose Fassung kurz vor den Wahlen im Herbst 2019. Der Klimajugend genügt das Gesetz noch nicht, die SVP verharrt in Fundamentalopposition.
  • 11.06.2020: Der Nationalrat sagt in der Schlussabstimmung mit grosser Mehrheit Ja zur Ehe für homosexuelle Paare und zum legalen Zugang zu Samenspenden für lesbische Paare.
  • 12.06.2020: In der Arena von TV SRF zu Rassismus im Alltag können entgegen grossmundiger Ankündigung keine Betroffenen ihre Sicht darstellen. Nach einem Shitstorm sieht sich TV SRF gezwungen, echte Betroffene zu einer zweiten Runde einzuladen. Der Ombudmann rügt in der Antwort auf 212 Beschwerden die Besetzung der Diskussionsrunde und das Sendungskonzept.
  • 12.06.2020: Auf einem Grossmarkt in Peking stecken sich Dutzende von Menschen mit einer Mutation des Coronavirus an. Die Behörden reagieren rasch und rigoros und schliessen den Markt, es kommt nicht zu einer zweiten Welle in China.
  • 13.06.2020: Instagram-Influencerin Mimi Jäger motzt in einem Post über #BlackLivesMatter-Demonstranten in Zürich. Diverse Sponsoren distanzieren sich davon und künden die Zusammenarbeit auf.
  • 14.06.2020: Wegen Corona gibt es keine bewilligten Frauendemos. In vielen Städten finden eine grosse Zahl von kleinen Aktionen statt, in Zürich formiert sich dann aber «spontan» doch ein Demonstrationszug mit über 1000 Teilnehmerinnen. In Basel wird eine Nationalrätin verhaftet. Es fällt auf, dass die Polizei an mehreren Orten stärker einschreitet als bei anderen unbewilligten Demos.
  • 15.06.2020: Die Grenzen zu den Nachbarländern Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich werden wieder geöffnet. Bei Reisen ins Ausland gelten allerdings noch gewisse Einschränkungen wie Maskentragpflicht in deutschen Läden.
  • 16.06.2020: Nordkorea sprengt als Reaktion auf den wiederholten Abwurf von Propaganda-Flugblättern durch Nordkoreaner im südkoreanischen Exil demonstrativ ein Gebäude, über das Telefonverbindungen zwischen den Präsidenten von Nord- und Südkorea liefen.
  • In Dijon (F) tragen Mitte Juni kriminelle Banden von tschetschenischen und algerischen Migranten ihren Kampf um die Vorherrschaft in den Elendsvierteln der Stadt auf offener Strasse blutig aus.
  • In Göttingen (D) kommt es im Juni nach privaten Festen von Grossfamilien, an denen zu viele Personen teilnahmen, zu Massenansteckungen mit Covid-19. Zwei Hochhäuser werden unter Quarantäne gestellt.
  • Die Eliteeinheit KSK (Kommando Spezialkräfte) der deutschen Bundeswehr gerät in die Schlagzeilen, weil sich in ihren Reihen immer wieder Rechtsextremisten und Islamisten finden. Die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer löst die zweite Kompagnie der KSK auf. Deren Aufgaben sollen andere Einheiten übernehmen.
  • 18.06.2020: Sunrise kauft den TV-Streaming-Anbieter Wilmaa.
  • 17.06.2020: Starker Dauerregen im Berner Oberland führt zu Überschwemmungen in Gunten BE.
  • 17.06.2020: Mit einer Motion verlangt CVP-Nationalrat Benjamin Roduit, ein Verbot erfrischender Aromen in Tabakprodukten, insbesondere Shisha-Tabak.
  • 18.06.2020: Das oberste US-Gericht erklärt einen Entscheid der Trump-Administration für willkürlich und ungültig, das von Präsident Obama eingeführte Programm zum Schutz von minderjährigen Migranten («Dreamer») zu beenden.
  • 18.06.2020: Das Bundesgericht erklärt die städtische Volksinitiative für ein autofreies Zürich für ungültig, weil eine generelle Verkehrsbeschränkung nicht in der Kompetzenz von Kantonen und Gemeinden liegt.
  • 19.06.2020: Der Bundesrat beschliesst weitere Lockerungen: Ab dem 22. Juni sind Veranstaltungen mit max. 1000 Personen mit Schutzkonzept wieder erlaubt, wenn durch Sektoren sichergestellt wird, dass für ein Contact-Tracing max. 300 Kontakte verfolgt werden müssen. Zudem wird der Sicherheitsabstand von 2m auf 1.5 m reduziert. Dies kommt insbesondere der Gastronomie entgegen. Für Demonstrationen gibt es keine Beschränkung der Teilnehmerzahl mehr, dafür gilt neu eine Maskenpflicht.
  • 20.06.2020: In Rheda-Wiedenbrück bei Gütersloh (D) stecken sich über 1500 Arbeiter in der Fleischwarenfabrik Tönnies mit dem Coronavirus an. Untersuchungen ergeben, dass die tiefen Temperaturen und die harte Arbeit den Ausstoss der Viren begünstigen und diese durch die Klimaanlage in einem Umkreis von 8m verteilt werden.
  • 20.06.2020: Mehrere hundert Jugendliche randalieren und plündern in der Nacht auf Sonntag in der Stuttgarter Innenstadt. Mindestens 20 Personen werden verletzt.
  • 24.06.2020: Der Bundesrat beschliesst, dass der Bund die Kosten für Corona-Tests übernimmt.
  • 25.06.2020: Die Swiss Covid-App steht zum Download bereit. Nach dem endlosen politischen Gezänk über den Datenschutz (der bei Social Media bei einer überwältigenden Mehrheit kein Thema ist, obwohl dort viel mehr Daten gesammelt werden), bewegen sich die Download- und Nutzungs-Zahlen über Monate auf so tiefem Niveau, dass der Nutzen fraglich scheint.
  • 24.06.2020: Das internationale Kosovo-Tribunal in Den Haag erhebt gegen den kosovarischen Präsidenten und ehemaligen Kommandanten der Befreiungsarmee Hashim Thaci Anklage wegen Kriegsverbrechen im Unabhängigkeitskrieg 1998-1999.
  • 25.06.2020: Der deutsche Zahlungsverkehrsanbieter Wirecard, in den vergangenen Jahren Überflieger an der Börse, meldet wegen eines Finanzlochs von 1,9 Mia € Konkurs an. In der Bilanz sind offenbar systematisch nicht vorhandene Werte aus dem Asien-Geschäft aufgeführt worden. Mehrere Mitglieder der Firmenleitung werden verhaftet, der Hauptverantwortliche setzt sich nach Asien ab und wird mit internationalem Haftbefehl gesucht.
  • 25.06.2020: Das Migros-Reisebüro Hotelplan entlässt 170 Mitarbeitende wegen der Coronakrise. Andere Unternehmen folgen im August, nachdem bei der Rückkehr aus immer mehr Ländern eine Quarantäne vorgeschrieben wird und damit die Erholung für die Reisebranche in weite Ferne rückt.
  • 25.06.2020: Die Aktionäre der Lufthansa stimmen nach längerem Seilziehen einer Beteiligung des deutschen Staates von 20% (9 Mia. €) zu. Die Verhandlungen über die Details ziehen sich bis gegen Ende August hin.
  • 25.06.2020: In einer Umfrage der US-Verbraucherschutzorganisation J.D. Power zur Qualität von Autos landet Tesla auf dem 32. und damit letzten Platz. Das Ergebnis erstaunt wenig angesichts einer Erhebung, wonach bei Tesla-Modellen in den ersten Monaten doppelt so viele Mängel auftreten wie beim Durchschnitt anderer Marken. Der Börsenwert steigt im Juli trotzdem auf über 200 Mia. $, Tesla wird damit der wertvollste Autohersteller weltweit.
  • 25.06.2020: Wegen des Verdachtes auf Betrug bei Covid-19-Hilfskrediten werden 5 Personen verhaftet.
  • 28.06.2020: Bei den Gemeindewahlen in Frankreich erzielen die Grünen einen Erdrutschsieg auf Kosten der Mitte-Partei von Präsident Macron.
  • 27.06.2020: Bei grossen Techno-Parties in Zürich und Bern werden die Corona-Schutzmassnahmen nicht eingehalten. Die Polizei schreitet nicht ein, unter anderem weil sie durch Einsätze an Demonstrationen am Samstag absorbiert ist.
  • Mitte Juni rufen Bürgerrechtsorganisationen in den USA unter dem Hashtag #StopHateForProfit zu einem Werbe-Boykott gegen facebook auf. Nachdem sich 90 Firmen, darunter Unkilever, Honda und Coca-Cola dem Aufruf anschliesst, kommt der Börsenkurs von facebook unter Druck und CEO Mark Zuckerberg verspricht ein entschiedeneres Vorgehen gegen Hass-Posts.
  • 29.06.2020: Das Contact-Tracing bei Infektionen in Clubs im Aargau und in Zürich zeigt auf, dass viele Besucher von Bars und Clubs falsche Namen angeben. In der Folge werden die Vorgaben zur Erfassung der Kontaktdaten verschärft.
  • 30.06.2020: Die Fluggesellschaft Swiss bietet wegen der Corona-Krise FlugbegleiterInnen, die freiwillig kündigen, eine Prämie von 1000 Fr. an. Ab Oktober werden FlugbegleiterInnen zur Verstärkung des Contact Tracing eingesetzt.
  • 30.06.2020: Sicherheitsexperten warnen davor, dass über 50 beliebte Smartphone-Apps ohne funktionalen Nutzen regelmässig die Zwischenablage des Handys auslesen. Wer sein Passwort oder andere sensible Daten wie Kreditkarten- oder Kontonummern in die Zwischenablage kopiert, um sie an einem anderen Ort wieder einzufügen, riskiert, dass diese missbraucht werden.

Ereignisse Juli

  • 01.07.2020: Der Bundesrat beschliesst die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr ab 6. Juli. Auch die Fluggesellschaft Swiss führt die Maskenpflicht ein. Wer aus einem Risikoland mit mehr als 60 Infektionen pro 100000 EinwohnerInnen in 14 Tagen einreist, muss 10 Tage in Quarantäne. Die Liste der betroffenen Länder (u.a. USA, Brasilien, Schweden, Serbien, Kosovo, Spanien ohne die Ferieninseln) wird mehrmals pro Monat aktualisiert. Der Grenzwert folgt den Empfehlungen der Welt-Gesundheits-Organisation WHO. Er entspricht 377 neuen Ansteckungen pro Tag in der Schweiz.


Zürcher Trams gehen mit gutem Beispiel voran und tragen Maske.

  • Im Juli schwankt die tägliche Anzahl neuer, getesteter Corona-Fälle in der Schweiz zwischen 50 und 150. Mehrere Tausend Personen begeben sich nach einer Reise in Risikoländer in Quarantäne. Nach Fällen in einigen Clubs und Ferienlagern müssen jeweils mehr als hundert Personen in Quarantäne. Weltweit steigen die Fallzahlen an, besonders in den USA (wo leichtsinnige Studenten sogar Covid-Parties veranstalten um sich bewusst anzustecken), Brasilien, Indien und Südafrika. In Israel kommt es nach den Lockerungen zu einer zweiten Welle. In Südafrika zeigt ein Screening von symptomfreien Freiwilligen für den Test eines Impfstoffes, dass die Zahl der Infizierten ohne Symptome höher ist als erwartet. Am 23.7.2020 wird weltweit ein neuer Rekord bei den erfassten Neuansteckungen erreicht.
  • Während der Sommerferien boomt der Markt für Wohnmobile.
  • 01.07.2020: In Hongkong tritt 23 Jahre nach der Übergabe der ehemaligen britischen Kronkolonie an China ein neues Sicherheitsgesetz in Kraft. Dieses stellt faktisch jegliche Kritik an der Regierung unter Strafe. Facebook kündigt an, keine WhatsApp-Daten mehr an die Justiz in Hongkong mehr zu liefern. Die chinesische Social-Media-Plattform Tiktok stellt den Betrieb in Hongkong ganz ein, was irgendwie nicht zu dem von den USA erhobenen Vorwurf der Spionage für China passt.
  • 01.07.2020: In einer Volksabstimmung wird in Russland eine neue Verfassung angenommen, die die in vielen Ländern übliche Amtszeitbeschränkung für den Präsidenten abschafft. Die Ehe wird als Gemeinschaft von Mann und Frau festgeschrieben (entgegen dem europäischen Trend zur Zulassung von Ehen homosexueller Paare). Weiter verspricht die Vorlage jährliche Rentenanpassungen.
  • Aus Branchenkreisen verlautet, dass Boeing die Herstellung des legendären Grossraumflugzeugs Boeing-747 «Jumbo-Jet» noch im laufenden Jahr einstellen wird.
  • 06.07.2020: Der Vorstand der Genfer FDP schliesst Staatsrat (Regierungsrat) Pierre Maudet wegen der Annahme von Begünstigungen (u.a. eine Luxusreise nach Abu Dhabi) aus der Partei aus.
  • 07.07.2020: Die Trump-Administration reicht den Austritt aus der Welt-Gesundheits-Organisation WHO ein.
  • 07.07.2020: Die New Yorker Finanzaufsicht verhängt gegen die Deutsche Bank wegen Regelverstössen im Zusammenhang mit Konten des wegen Sexualverbrechen verhafteten Milliardärs Jeffrey Epstein eine Busse von 150 Mia. $.
  • Beim Einrücken in die Sommer-RS werden alle Rekruten auf das Corona-Virus getestet. Obwohl niemand mit Symptomen einrückt, fallen 38 von 11828 Tests (0,3%) positiv aus. Geht man davon aus, dass eine infizierte Person ohne Symptome etwa 10 - 11 Tage ansteckend bleibt und rechnet die 0,3% auf die Gesamtbevölkerung hoch, würde dies etwa 2000 - 3000 (unentdeckten) Ansteckungen pro Tag entsprechen. Dies zeigt, dass die Anzahl der symptomfreien Angesteckten gerade bei den jungen Erwachsenen sehr hoch ist.
  • Nach diversen Super-Spreading-Events in Clubs in der Nordwestschweiz Anfang Juli führen die Kantone Aargau, Basel-Land, Basel-Stadt und Solothurn ab dem 9. Juli eine Obergrenze von 100 Gästen oder Maskenpflicht ein.
  • 07.07.2020: Wegen stark steigender Fallzahlen ordnet der serbische Präsident Vukic für das Wochenende eine Ausgangssperre an. Mehrere Tausend Personen protestieren dagegen, es kommt zu Gewaltakten und Dutzenden von Verletzten. Vukic krebst zurück.
  • 08.07.2020: US-Präsident Trump will trotz alarmierend hoher Infektionszahlen die Schulen nach den Sommerferien um jeden Preis wieder öffnen.
  • Eine infizierte Frau ohne Symptome steckt in einem Hochhaus 71 Personen mit dem Coronavirus an. Als Übertragungsort wird der Lift ermittelt. Fachleute warnen vor der Ansteckungsgefahr in schlecht belüfteten Räumen wie eben einer Liftkabine.
  • 09.07.2020: Nachdem in diversen Spitälern bei Masken aus Beständen des Bundes von 2007 Pilzbefall festgestellt worden ist, ruft der Bund alle alten Masken zurück.
  • 11.07.2020: Ein Grossbrand im Industrieareal von Laufen richtet Schaden in Millionenhöhe an.
  • 12.07.2020: Wie die «SonntagsZeitung» berichtet, lassen sich sogar im alpinen Mineralwasser von Evian Rückstände des Pestizids Chlorothalonil nachweisen.
  • Bei der Stichwahl in Polen wird der amtierende Präsident Andrzej Duda nur ganz knapp mit 51,03% bestätigt.
  • Nachdem sechs Spieler, und mehrere Funktionäre, darunter auch Clubpräsident Ancilla Canepa postiv auf das Coronavirus getestet worden sind, muss der FC Zürich mit einer Hilfsmannschaft aus Nachwuchsspielern gegen den FC Basel antreten.
  • 13.07.2020: Auf den spanischen Ferieninseln Mallorca, Menorca und Ibiza tritt eine weit gehende Maskenpflicht in Kraft. Am 15. Juli werden die Ausgehmeilen auf Mallorca geschlossen.
  • 14.07.2020: Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) starten von Japan aus eine unbemannte Marssonde. Diese soll Daten zur Atmosphäre des roten Planeten sammeln. China und die USA ziehen am 23. bzw. 30. Juli nach.
  • 14.07.2020: Die britische Regierung beschliesst, den chinesischen Telekom-Ausrüster Huawei vom Aufbau des 5G-Netzes auszuschliessen. Bereits eingebaute Ausrüstungen sollen bis 2027 ersetzt werden.
  • Die Corona-Pandemie hat die Lehrstellensuche erschwert und verzögert. Mitte Juli sind noch 16000 Lehrstellen nicht besetzt. Der Bund verlängert die Frist für den Abschluss von Lehrverträgen deshalb bis Oktober.
  • 15.07.2020: Hacker verschaffen sich Zugang zu Hunderten von Twitter-Accounts von Prominenten, darunter Ex-US-Präsident Barack Obama und Präsidentschaftskandidat Joe Biden und Unternehmer wie Jeff Bezos (Amazon) und Elon Musk (Tesla). Sie posten das Versprechen, wer dem Promi einen Betrag in Bitcoins überweise, bekomme das Doppelte zurück. Viele Gutgläubige fallen darauf rein, schlimmer aber wiegt, dass man der Urheberschaft politischer oder börsenrelevanter Tweets nicht mehr vertrauen kann, besonders im US-Wahljahr. Auffällig: der Account von Donald Trump wird nicht gehackt. Zwei Wochen später verhaftet die Polizei einen 17-Jährigen als Hauptverdächtigen.
  • Mitte Juli entsendet US-Präsident Trump gegen den Willen der lokalen Behörden Nationalgardisten in mehrere grosse Städte wie Portland, in denen die Proteste der «Black Lives Matter»-Bewegung seit Wochen anhalten. Die Lage in den betroffenen Städten eskaliert dadurch noch mehr. Am Nominations-Parteitag der Republikaner am 24. August sagt Donald Trump Jr., die Wahl entwickle sich zu einer Entscheidung zwischen «Schule und Kirche» gegen Randale.
  • 18.07.2020: Bei einem Grossbrand in der Kathedrale von Nantes wird die historische Orgel zerstört. Nach mehreren Tagen gesteht ein freiwilliger Mitarbeiter der Kirche die Brandstiftung.
  • 20.07.2020: Frankreich weitet die Maskenpflicht vom ÖV auf öffentliche Innenräume wie Läden und Banken aus, Österreich zieht am 24. Juli nach, es folgen die Westschweizer Kantone, Mitte August Basel-Stadt und per 27. August auf Drängen der Stadtregierungen von Zürich und Winterthur der Kanton Zürich.
  • 20.07.2020: SVP-Hardliner Andreas Glarner motzt in einem Tweet, dass alle Lehrabgänger von ALDI in Perlen LU ausländische Namen haben und erntet einen Shitstorm. ALDI erklärt, man sei auf alle 450 erfolgreichen LehrabgängerInnen stolz und freue sich über mehr als 1500 Glückwünsche. Selbst Roger Köppel wendet sich gegen Glarner: «Integration über Lehrstellen und Arbeit ist genau der richtige Weg.»
    Die SVP (früher bekanntlich «Bauern- Gewerbe- und Bürgerpartei») schweigt sich darüber aus, weshalb Lehren im Detailhandel für Schweizer offensichtlich wenig attraktiv sind. Angesichts der Tatsache, dass die gewerblichen Detailhändler noch tiefere Löhne zahlen als die Grossverteiler Migros, Coop, ALDI und Lidl, kann man sich allerdings 1 + 1 zusammen zählen.
  • 21.07.2020: Nach mehrtägigem Feilschen stimmen die EU-Staats- und Regierungschefs auf ein Corona-Hilfspaket in der Höhe von 750 Mia. €, davon 390 Mia. € Hilfen ohne Rückzahlung und 360 Mia. € Kredite. Basierend auf einem deutsch-französischen Vorschlag nimmt die EU erstmals gemeinsam verbürgte Kredite auf (eine alte Forderung von Italien aus der Finanzkrise). Zudem wird der ordentliche EU-Haushalt in der Höhe von 1074 Mia ;euro; für die Jahre 2021 bis 2027 festgelegt.
  • 22.07.2020: Die Flugzeug-Warttungsfirma SR Technics und der Flugverpflegungs-Dienstleister Gategroup künden den Abbau von jeweils mehreren hundert Stellen an.


Fiebermessen bei der Ankunft in einem Sommerlager im Wallis, Juli 2020

  • Nach einem Ausbruch des Coronavirus in einem freikirchlichen Musiklager mit 100 Kindern in Parpan GR müssen zwei Personen in Spitalpflege und 196 in Quarantäne.
    In Israel häufen sich die Infektionen der zweiten Welle in Quartieren, wo besonders viele streng Gläubige wohnen.
    Nach den Superspreader-Events in Südkorea und im Elsass im Februar und einer freikirchlichen Demo ohne Masken in Südkorea mit Hunderten von Infizierten im August stellt sich doch die Frage, ob eine gewisse Häufung von solchen Ereignissen im freikirchlichen Milieu noch als Zufall betrachtet werden kann oder ob grosses Gottvertrauen vielleicht doch Risikoverhalten fördert.
  • 24.07.2020: Das Bundesverwaltungsgericht spricht Bundesanwalt Michael Lauber wegen Amtspflichtverletzungen schuldig. Insbesondere wertet es die Aussagen Laubers zu angeblichen Erinnerungslücken bei unprotokollierten Gesprächen mit FIFA-Chef Giovanni Infantino als bewusste Lügen. Lauber erklärt sich zum Rücktritt bereit. Am 30. Juli eröffnet der ausserordentliche Staatsanwalt im Fall FIFA ein formelles Strafverfahren gegen FIFA-Chef Gianni Infantino und beantragt dem Parlament die Aufhebung der Immunität von Bundesanwalt Lauber. Dies beschleunigt den Abgang Laubers.
  • 24.07.2020: Die Hagia Sophia in Konstantinopel (heute Istanbul), Hauptkirche des oströmischen Kaiserreichs, nach der islamischen Machtübernahme im Spätmittelalter zu einer Moschee umfunktioniert und von Kemal Atatürk, dem Gründer der modernen Türkei in ein Museum umgewandelt, wird vom türkischen Präsidenten Erdogan wieder zur Moschee gemacht.
  • 25.07.2020: Vor der Küste von Mauritius läuft ein Frachter auf ein Korallenriff auf, bricht nach einigen Tagen auseinander und verliert rund 1000 Tonnen Öl. Die Regierung reagiert viel zu spät. Laut ersten Erkenntnissen navigierte das Schiff so nahe an die Küste, weil die Mannschaft über Handy Internetempfang haben wollte.
  • 26.07.2020: Eine Studie der Uni Bern schätzt, dass mit einem eine Woche früheren Beginn des Lockdowns in der Schweiz die erste Welle nur rund 400 statt 1700 Tote gefordert hätte, bei einem eine Woche späteren Beginn dagegeb bsi zu 9000.
  • 26.07.2020: Eine Gruppe von schwedischen Ärzten warnt in der Zeitung USAtoday davor, den schwedischen Sonderweg zu kopieren. Mit 556 Todesfällen pro Million EinwohnerInnen (CH: 193) sei die Zahl der Opfer viel zu hoch, vom mehrfach angetönten, aber nie offiziell bestätigten Ziel der Herdenimmunität sei man weit entfernt und der Wirtschaft gehe es in Schweden auch nicht besser als anderswo.
  • 29.07.2020: US-Präsident Trump will 6400 US-Soldaten aus Deutschland in die USA abziehen und und 5600 in andere NATO-Länder verlegen.
  • 29.07.2020: Saudi-Arabien begrenzt wegen der Corona-Pandemie die Anzahl der Personen bei der Pilgerfahrt nach Mekka massiv und ordnet ein strenges Schutzkonzept an.
  • Im Juli steigt die Zahl der Waldbrände in brasilianischen Urwald gegenüber dem Vorjahr um 20%.
  • Seit zwei Jahren kommt es im Blausee bei Kandersteg immer wieder zu Fischsterben. Im Juli reicht das Fischzucht-Unternehmen Strafanzeige ein. Es besteht dringender Verdacht, dass bei der Sanierung des Lötschberg-Scheiteltunnels der BLS giftiger Altschotter in einer Kiesgrube beim See deponiert worden ist. Die zuständige Entsorgungsfirma behauptet, eine Deponie-Bewilligung des Kantons Bern zu haben. Die Grünen fordern eine Parlamentarische Untersuchungs-Kommission (PUK).

Ereignisse August

  • 01.08.2020: In Berlin demonstrieren Tausende gegen die Corona-Massnahmen. Die Organisatoren spielen mit dem Motto «Tag der Freiheit» auf den Titel eines Nazi-Propagandafilms von 1935 an. Die Polizei verhaftet mehrere Redner auf der Bühne und löst die Demo auf.
  • Im August steigt die Zahl der Corona-Infektionen weltweit stark an, auch in Europa. Am 3.8. tritt in der australischen Provinz Victoria mit der Metropole Melbourne ein strenger Lockdown mit Ausgangssperre in Kraft. Mitte August überschreiten die Ferieninseln Mallorca und Ibiza den Grenzwert, viele Ferienreisende brechen ihren Aufenthalt vorzeitig ab und kehren mit Extraflügen vor dem Inkrafttreten der Quarantänepflicht heim.
    Im Kanton Genf wird der WHO-Grenzwert für Risikogebiete (60 Fälle pro 100000 Einwohnerinnen in 14 Tagen) mit 103 Fällen bereits Anfang August überschritten. Der Kanton schliesst bereits Ende Juli Clubs weitet die Maskenpflicht auf Läden aus. Schweizweit überschreitet die Anzahl neuer, getesteter Corona-Fälle am 26. 8. den WHO-Grenzwert für Risikoländer (umgerechnet 377 Neuinfektionen pro Tag bei 8.8 Mio EinwohnerInnen).
  • Der Unterbruch globaler Lieferketten durch die Corona-Pandemie und die z.T. massiv erhöhte Nachfrage führen zu Engpässen bei diversen Produkten wie E-Bikes, Velohelmen, Gummibooten, Schwimmwesten, Inline-Skates, Swimmingpools, Grills, Webcams, Headsets und Monitoren.
  • Nach den Wahlen in Weissrussland (Belarus) protestiert die Opposition monatelang gegen Wahlbetrug. Wahlbeobachter der OSZE waren im Gegensatz zu früheren Wahlen nicht zugelassen.
  • 03.08.2020: Genua weiht zwei Jahre nach dem Einsturz der Morandi-Brücke den Neubau ein.
  • Nachdem die Justiz wegen Schmiergeldzahlungen ermittelt zieht der spanische Ex-König Juan Carlos ins Exil an den Persischen Golf.
  • 04.08.2020: Im Hafen von Beirut explodiert eine vom Zoll vor Jahren beschlagnahmte Ladung von Ammoniumnitrat. Hunderte von Gebäuden werden z.T. massiv beschädigt, Dutzende von Menschen werden von Trümmern erschlagen und Tausende verletzt. Trotz wiederholter Warnungen hat die libanesische Regierung nichts für eine sichere Lagerung unternommen. Die Demonstrationen gegen die Regierung vom vergangenen Jahr flammen wieder auf, Gegendemonstrationen der Anhänger der konfessionellen Parteien machen aber auch die kaum lösbare innere Spaltung des Landes deutlich. Am 10. August kündet Ministerpräsident Diab seinen Rücktritt an.
  • Während diverse Branchen aus Existenzangst sich gegen griffige Corona-Massnahmen wehren macht das Bundesamt für Gesundheit (BAG) vor allem mit kleinen Informationspannen und unprofessioneller Informationspolitik Schlagzeilen. Weil eine Mehrheit der Ärzte die vorgeschriebenen Meldungen gar nicht, unvollständig oder mit Flüchtigkeitsfehlern per Fax statt über das längst verfügbare Online-Formular übermittelt, vermeldet das BAG u.a. Anfang August aufgrund eines im Feld «Todesdatum» eingetragenen Datums einen Todesfall eines jungen Patienten, was vom Wohnsitzkanton dann sofort dementiert wird. Bei einer Analyse der Ansteckungsorte ist eigentlich die Datenlage wegen der fehlenden und unvollständigen Meldungen zu dünn. Das BAG kommuniziert, dass die Clubs Hauptansteckungsort seien, rudert aber nach deren Intervention zurück.
  • Zwar ist es logisch, dass sich die meisten Leute in der Familie anstecken, aber das interessiert eigentlich nicht, ausser man wollte ernsthaft Isolierstationen mit Einzelzellen einrichten. Interessant wären vielmehr die primären Ansteckungsorte, aus denen die Infizierten das Virus in ihre Familie tragen. Solange man allerdings aus wirtschaftlichen Überlegungen Lockerungen und Verschärfungen von Massnahmen zeitlich in so kurzer Folge verordnet, dass die Wirkung einzelner Massnahmen statistisch nicht seriös erfasst werden kann, macht die so gewonnene unvollständige Statistik der Ansteckungsorte schlicht gar keinen Sinn.

  • 09.08.2020: Der Basler Soziologe Ganga Jey Aratnam fordert in der «SonntagsZeitung» Integrationskurse für Einheimische, die mit Multikulti überfordert sind. Brauchen wir als Nächstes vielleicht auch noch Reservate für schweizerische Eingeborene?
  • 11.08.2020: Joe Biden gibt bekannt, dass Senatorin Kamala Harris als Vize mit ihm in die Präsidentschaftswahl gehen wird.
  • 11.08.2020: Russland erteilt in einem Schnellverfahren als erstes Land einem Impfstoff gegen das Corona-Virus die Zulassung. In Anlehnung an den ersten künstlichen Satelliten, mit dem Russland 1957 den Wettlauf der Grossmächte im Weltall auslöste, erhält dieser den Namen Sputnik V.
  • 11.08.2020: Laut einer Umfrage der Berner Fachhochschule und der Gewerkschaft Travailsuisse wollen sich rund ein Viertel der ArbeitnehmerInnen in der Schweiz nicht impfen lassen. Bemerkenswert hoch ist die Ablehnung im Baugewerbe und beim Pflegepersonal (je rund ein Drittel), besonders tief in der öffentlichen Verwaltung (je rund ein Sechstel).
  • 12.08.2020: Obwohl die Fallzahlen steigen und schon absehbar ist, dass die Schweiz vor Ende August nach WHO-Definition zum Risikoland wird, beschliesst der Bundesrat, dass ab 1. oktober Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen mit Schutzkonzept wieder möglich sein sollen, «falle es die Lage erlaubt». Gleichzeitig warnen Epidemiologen, dass nun wieder Massnahmen ergriffen werden müssten, um einen zweiten Lockdown zu verhindern und selbst die Ökonomin in der Corona-Taskforce warnt, dass zuviel Lockerung gefolgt von einem zweiten Lockdown wirtschaftlich viel teurer wäre als mehr Zurückhaltung bei den Grossanlässen. Selbst bei Sport- und Event-Lobbyisten ist nur verhaltene Begeisterung zu spüren, weil die Reisebranche eben erst schmerzlich erfahren musste, dass sich das Geschäft ohne Planungssicherheit nicht lohnt.
  • 12.08.2020: Der Uhren- und Schmuckhändler Bucherer baut wegen der Corona-Pandemie weltweit 370 von 2400 Arbeitsplätzen ab, davon 220 in der Schweiz.
  • 2019 wollte Sunrise das Schweiz-Geschäft von UPC Cablecom übernehmen, scheiterte aber am Widerstand eines Grossaktionärs. Nun soll der Deal umgekehrt laufen. Wenn Cablecom Sunrise übernimmt, rechnet auch der Grossaktionär mit einem fetten Gewinn. Ob die Kunden profitieren werden, bleibt abzuwarten.
  • 13.08.2020: Die Vereinigten Arabischen Emirate nehmen als drittes arabisches Land diplomatische Beziehungen mit Israel auf. Sie erhalten damit besseren Zugang zu Rüstungstechnologie und unterstreichen ihre Distanz zum Iran.
  • 13.08.2020: Vier spanische Touristen sterben beim Canyoning in der Parlitobelschlucht bei Vättis SG. Nach einem heftigen Gewitter ist der Bach stark angestiegen.
  • Die Genfer Pharmafirma Relief Therapeutics schreibt in einer Medienmitteilung, dass ihr Potenzmittel Aviptadil bei der Behandlung von schweren Covid-19 Fällen helfe. Der Aktienkurs vervielfacht sich.
  • 17.08.2020: Der Warenhauskonzern Manor streicht wegen des Umsatzrückgangs und der von der Vermieterin erwzungenen Schliessung der Filiale in der Zürcher Innenstadt weitere 476 Stellen.
  • Der Flugzeugherstellerr Boeing kündet an, die Produktion des legendären ersten Grossraumfliegers 747 («Jumbo-Jet») im Jahr 2022 einzustellen.
  • 19.08.2020: Weitere Behördenpannen in Sachen Corona: Der Bund hat Millionen in die Entwicklung der Covid-Warn-App investiert. Mehrere Kantone machen ihren Job allerdings nicht und schicken Leute, die über die App gewarnt wurden nicht in Quarantäne, offenbar weil sie mit dem übrigen Contact-Tracing schon überlastet sind (was sie allerdings dementieren). In Tafers FR verliert eine Frau ihr Leben, weil das Regionalspital wegen Corona die Notfallstation geschlossen und dies nicht klar genug kommuniziert hat.
    Verantwortung übernehmen, Transparenz und Vertrauen schaffen geht anders, liebe Kantone. Am 17.9. greift das BAG ein und kündet ein Update der Warn-App an, mit dem die BenutzerInnen Warnungen ohne Mitwirkung des kantonalen Contact-Tracing auslösen können.
  • 19.08.2020: Forscher der Arizona State University haben erstmals in menschlichen Organen Mikroplastik-Teilchen gefunden. Pro Woche nimmt ein moderner Mensch 5g Plastik auf, das entspricht einer Kreditkarte.
  • 19.08.2020: Bundesrat Berset möchte die freie Arztwahl einschränken. Der (aufgewärmte) Vorschlag zur Kostensenkung erntet breiten Widerspruch bei GesundheitspolitikerInnen.
  • 19.08.2020: Die EU-Staats- und Regierungschefs einigen sich an einem Sondergipfel darauf, die Wiederwahl des autokratisch herrschenden Präsidenten von Belarus (Weissrusslang) nicht anzuerkennen. Bei den Wahlen waren entgegen internationalen Gepflogenheiten keine ausländischen Wahlbeobachter zugelassen.
  • 20.08.2020: Der frühere Trump-Berater Steve Bannon wird in New York verhaftet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrug und Zweckentfremdung von Spendengeldern für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexico.
  • 22.08.2020: Während die übrigen Parteien ihre Delgiertenversammlungen online abhalten, treffen sich die SVP-Delegierten in Brugg und singen ohne Maske lauthals die Nationalhymne. Nicht nur die Disco- und Club-Branche fragt sich, ob bei den Schutzkonzepten mit zweierlei Ellen gemessen wird, auch so manche SängerInnen dürften sich fragen, weshalb ihre Vereine seit Monaten keine Proben mehr abhalten dürfen, während die SVP sich um solches offenbar foutiert.
  • 22.08.2020: An der Grenze zwischen Slowenien und Österreich kommt es zu stundenlangen Staus, weil eine mitten in der Ferien-Saison erlassene neue Befragungs- und Registrierungspflicht in der Umsetzung viel zu umständlich ist. Ab Sonntagmorgen verzichtet der Zoll auf die Registrierung von Transitreisenden.
  • 23.08.2020: In der US-Kleinstadt Kenosha schiessen Polizisten dem Afroamerikaner Jacob Blake mehrfach in den Rücken, dieser überlebt mit einer Querschnittlähmung. In der Folge liefern sich Demonstranten gegen Polizeigewalt und Polizisten während Tagen jede Nacht Strassenschlachten. Dabei werden zwei Demonstranten durch Mitglieder einer bewaffneten Bürgerwehr erschossen.
  • 24.08.2020: Die zuständigen Parlamentskommissionen heben die Immunität des abtretenden Bundesanwalts Michael Lauber auf. Damit kann der Sonderstaatsanwalt in der Affähre um nicht protokollierte Gespräche von Lauber mit Fifa-Chef Infantino Ermittlungen gegen Lauber aufnehmen.
  • 24.08.2020: Trump-Beraterin Kellyanne Conway, die Erfinderin des Begriffs «Alternative Fakten», tritt nach einem Hilferuf ihrer Tochter in den sozialen Medien («Der Job meiner Mutter hat mein Leben ruiniert.») zurück.
  • 24.08.2020: Das Zürcher Obergericht urteilt die Berichterstattung des «Blick» über die Feier nach den Kantonratswahlen im Kanton Zug, bei der es mutmasslich zu einer Schändung von Jolanda Spiess-Hegglin gekommen ist, habe «in schwerwiegender Weise» in die Intimsphäre der Ex-Politikerin eingegriffen. Ringier CEO Marc Walder entschuldigt sich.
  • 25.08.2020: Die Credit Suisse will das Geschäft der Tochterfirma Neue Aargauer Bank vollständig integrieren und das Filialnetz in der ganzen Schweiz um 37 auf noch 109 Standorte reduzieren. Diese Sparübung wird bis zu 500 Stellen kosten.
  • 26.08.2020: Die Carsharing-Genossenschaft mobility will den Anteil der Elektroautos an der Flotte von heute rund 4% in 10 Jahren auf 100% steigern.
  • 27.08.2020: Der Kanton Zürich führt verschärfte Corona-Massnahmen ein: in Läden gilt wie in der Westschweiz Maskenpflicht und in Clubs dürfen sich nur noch 100 Gäste aufhalten. Trotzdem bleibt Zürich bei den Neuansteckungen in den folgenden Wochen in der Spitzengruppe. Basel hat die Beuscherzahl in Clubs schon früher gesenkt, erlaubt aber mehr Gäste, wenn Masken getragen werden, was dort funktioniert.
  • 27.08.2020: Ein Gericht in Neuseeland verurteilt den Australier, der im März 2019 zwei Moscheen in Christchurch (NZ) angegriffen, 51 Menschen getötet und 50 verletzt hat, zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe ohne Möglichkeit vorzeitiger Haftentlassung.
  • 27.08.2020: Eine Gesamtauswertung von 29 Einzelstudien mit 33'000 Covid-19-Patienten zeigt, dass das von den Präsidenten Trump (USA) und Bolsonaro (Brasilien) als Wundermittel angepriesene Medikament Hydroxychloroquin das Sterberisiko weder verringert noch erhöht. Covid-19-Patienten ausschliesslich mit diesem Medikament zu behandeln sei nutzlos.
  • 27.08.2020: Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) erhebt Anklage gegen sechs Kadermitarbeitende von Postauto und Post. Diesen werden schwere Wirtschaftsvergehen im Zusammenhang mit der Postautoaffäre vorgeworfen.
  • Wegen Schlamperei können die Behörden in Bayern 900 Tests von Ferien-Rückkehrern, darunter 46 positive, tagelang nicht zuordnen. Die vom bayrischen Ministerpräsidenten grossspurig angekündigten konsequenten Massnahmen gegen die Corona-Pandemie verkommen damit zum Schlag ins Wasser.

Ereignisse September

  • 02.09.2020: Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn räumt ein, dass die in Westeuropa praktisch fläckendeckenden verfügten Lockdown-Massnahmen in einzelnen Punkten wahrscheinlich zu drastisch gewesen seien. So würde man aus heutiger Sicht keine Non-Food-Läden und Coiffeursalons mehr schliessen.
  • 02.09.2020: Der Pharmakonzern Roche kündet einen kombinierten Schnelltest für Corona- und normale Grippeviren an. Bundesrat Berset lässt sich Anfang Oktober die Tests in der Roche-Fabrik in Rotkreuz erklären und hofft, dass mit den Schnelltests das Contact-Tracing während der Grippesaison im Winter effektiver wird.
  • 07.09.2020: Der Nationalrat beschliesst eine Förderabgabe von 1% des Umsatzes für schweizerische Filme und eine Quote von 30% europäischen Filmen für Streamingdienste. Für inländische TV-Anbieter gelten ähnliche Regeln schon seit Jahren, ebenso in der EU.
  • 08.09.2020: Die SVP empfiehlt den von ihr 2008 vorgeschlagenen Bundesrichter Yves Donzallaz nicht zur Wiederwahl, weil er zu wenig auf Parteilinie sei. Dies löst eine Debatte über die Unabhängigkeit der Justiz aus, Donzallaz wird vom Parlament gegen die Stimmen der SVP wiedergewählt.
  • 09.09.2020: Ein Grossbrand zerstört das überfüllte Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Als Ursache wird Brandstiftung vermutet.
  • Die USA reduzieren ihre Truppenstärke im Irak im September von 5200 auf 3000 Soldaten.
  • Wie jedes Jahr wüten in Kalifornien grossflächige Waldbrände.
  • In ganz Europa steigen die Infektionen mit dem Corona-Virus im September stark an, besonders in den grossen Städten. In Madrid, Paris, Marseille, Bordeaux, Rom, Neapel, München und weiteren Städten werden weitreichende Einschränkungen angeordnet.
  • 11.09.2020: Die SBB vereinbaren mit den ÖBB den Ausbau beim Nachtzugangebot aus der Schweiz von 6 auf 10 Verbindungen in verschiedene Länder. Die ÖBB hat als einzige Bahngesellschaft Westeuropas noch einsatzfähige Schlafwagen.
  • 12.09.2020: Messerattacke in Morges VD. Ein in Lausanne aufgewachsener türkisch-schweizerischer Doppelbürger ersticht in Morges VD einen Mann von hinten in einem Strassenrestaurant. Der Täter ist dem Nachrichtendienst des Bundes NDB seit 2017 wegen radikal islamistischer Propaganda bekannt und sass nach dem Versuch eine Tankstelle in Brand zu setzen ein Jahr in Untersuchungshaft, wurde jedoch im Juli 2020 freigelassen.
  • 14.09.2020: Die Schweiz erreicht mit 60 nachgewiesenen Corona-Infektionen pro 100000 Einwohner in 14 Tagen den WHO-Grenzwert für Risikogebiete. Die Fälle häufen sich in der Westschweiz und im Grossraum Zürich, im Tessin werden die tiefsten Werte verzeichnet, offenbar weil dort nach dem Schock vom Frühjahr die Disziplin grösser ist als in den anderen Landesteilen.
    Am 16.9. schliesst der Kanton Waadt wie zuvor schon der Kanton Genf Diskotheken und Nachtclubs.
  • 16.09.2020: Das Luzerner Fasnachtskomitee sagt die beiden grossen Umzüge für die Fasnacht 2021 wegen der Corona-Pandemie ab.
  • 21.09.2020: AktivistInnen der Klimastreik-Bewegung ignorieren das generelle Demo-Verbot auf dem Bundesplatz während der Sessionen und besetzen während der Herbstsession den Bundesplatz. Ein Angebot der links-grünen Stadtregierung für eine Bewilligung auf einem anderen Platz schlagen sie aus. Die Polizei räumt den Platz am Mittwoch. Das Parlament beschliesst ein CO2-Gesetz mit Lenkungsabgaben, die wesentlich weiter gehen als in der gescheiterten Fassung von 2019. Klimastreikende aus der Westschweiz wollen die SVP beim Referendum unterstützen. Spitzenpolitiker der Grünen und der SP sind enttäuscht, weil damit wieder wertvolle Zeit verloren geht, ohne dass Aussicht auf ein weiter gehendes Gesetz besteht.
  • 22.09.2020: Die Krankenkassenprämien steigen 2021 im Durchschnitt der Schweiz um 0,5%, am stärksten in den Kantonen TI (2,1%), JU (2%), VS, BL, TG und NW, während sie in 7 Kantonen sogar leicht sinken. Im Tessin machen Fachleute u.a. die hohe Anzahl kleiner Spitäler und das hohe Durchschnittsalter der Bevölkerung für den Anstieg verantwortlich.
  • 23.09.2020: Der Kanton Waadt schickt alle 2500 Studierenden der Hotelfachschule in Quarantäne, nachdem sich bei den letzten Parties vor der erneuten Schliessung der Clubs 11 Studierende angesteckt haben.
  • 23.09.2020: Nachdem die Impfbereitschaft beim Pflegepersonal gering ist, spielt Bundesrat Berset mit dem Gedanken an eine Impfpflicht. Fachleute sprechen angesichts der massiven Kampagne der Impfgegner auf Vorrat von einem Eigentor des Bundesrates. Derweil planen die Impfgegner bereits eine Volksinitiative, mit der eine Impfpflicht in der Verfassung verboten werden soll.
  • 23.09.2020: Stefan Kuster tritt als Leiter Übertragbare Krankheiten beim BAG schon nach wenigen Monaten im Amt wieder ab.
  • 23.09.2020: Der österreichische Verbraucherschutzverein reicht im Namen von Feriengästen Schadenersatzklagen gegen die Behörden ein, weil diese im März nichts gegen die Ausbreitung des Corona-Virus im Hotspot Ischgl unternommen haben.
  • Das britische Unterhaus verarbschiedet ein umstrittenes Gesetz, mit dem nach Meinung von Experten die im Austrittsabkommen mit der EU explizit festgeschriebene Garantie für den reibungslosen Austausch von Waren zwischen Irland / der EU und Nordirland torpediert wird.
  • In der Abstimmung vom 27.09.2020 wird bei hoher Stimmbeteiligung die Begrenzungsinitiative der SVP mit 61.7% Nein und die höheren Kinderabzüge bei der direkten Bundessteuer mit 63.2% Nein sehr deutlich verworfen. Das revidierte Jagdgesetz wird mit 51.9% Nein knapp abgelehnt, die Beschaffung von Kampfflugzeugen mit 50.1% Ja äusserst knapp angenommen. Der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub (Gegenvorschlag zur zurückgezogenen Initiative) findet mit 60.3% Ja eine klare Mehrheit.
    Im Kanton Genf wird ein Mindestlohn eingeführt, in der Stadt Zürich der Gestaltungsplan für das neue Fussballstadion genehmigt, im Kanton Luzern die Transparenz für den Mietzins der Vormieter eingeführt und im Kanton Nidwalden die Unternehmenssteuer auf den weltweit tiefsten Satz von 5.7% gesenkt.
  • Nach dem weltweit und in der Schweiz wärmsten September seit Messbeginn bringt eine Kaltfront am letzten Wochenende Schnee bis auf 1000m. In tieferen Lagen führen starke und lang anhaltende Regenfälle zu Überschwemmungen und Murgängen. In der Urner Reussebene wird das Hochwasser gemäss Konzept über die Autobahn A2 abgeleitet, nennenswerte Schäden können so vermieden werden.
  • In Berg Karabach eskaliert der seit Jahren schwelende Grenzkonflikt zwischen Armenien und Aserbeidschan. Bei Gefechten werden mehrere Menschen getötet.
  • 28.09.2020: Die New York Times veröffentlicht geleakte Details aus Präsident Trumps Steuererklärungen. Demnach soll Trump während mehrerer Jahre so viele Verluste ausgewiesen haben, dass sich die Bundessteuer auf nur rund 750$ belief. Der Bericht kratzt am Image des erfolgreichen Geschäftsmanns.

Ereignisse Oktober

  • Ab dem 1.10.2020 sind in der Schweiz wieder Grossanlässe mit über 1000 Personen erlaubt, wenn strenge Schutzkonzepte eingehalten werden. Angesichts der seit Juni wieder exponentiell ansteigenden Fallzahlen ist absehbar, dass das Vergnügen von kurzer Dauer sein wird.
  • Am 1.10.2020 titelt die Pendlerzeitung 20 Minuten nach einem einmaligen Taucher der Fallzahlen "Die zweite Welle ist abgewendet" während gleichzeitig 411 neue Fälle in 24 Stunden gemeldet werden (377 entsprechen dem WHO-Grenzwert für Risiko-Gebiete). Schon eine Woche später weiss man es besser: Die Schweiz wird mit rund 1500 Fällen pro Tag zu einem Corona-Hotspot in Europa und das Contact-Tracing ist in den meisten Kantonen trotz Aufstockungen massiv überfordert. Vorausschauende Information der Bevölkerung sieht anders aus.

  • 02.10.2020: Das Sturmtief Brigitte bringt in den Alpen und im Tessin starke Regenfälle, lokale Überschwemmungen und Erdrutsche. Im Kanton Uri bewährt sich das Hochwasserschutzkonzept, gemäss dem im Talkessel das Hochwasser über die A2 abgeleitet wird.
  • 02.10.2020: US-Präsident Trump wird positiv auf das Corona-Virus getestet und erhält in einem Militärspital einen experimentellen Medikamenten-Cocktail. Kaum genesen, fährt er weiter damit, die Pandemie zu verharmlosen.
  • 03.10.2020: Die bereits Anfang September angekündigte Demonstration der Gegner von Corona-Massnahmen in Konstanz mobilisiert deutlich weniger Leute als im Vorfeld erwartet, für die geplante Menschenkette rund um den Bodensee reicht es bei weitem nicht. Die Bevölkerung sieht zunehmend kritisch, dass Rechtsextreme und Verschwörungstheoretiker den Unmut über die Einschränkungen systematisch für ihre Zwecke missbrauchen.
  • 06.10.2020: Das Schweizer Radio und Fernsehen SRF muss sparen. SRF-Direktorin Nathalie Wappler nutzt die Gelegenheit zu einem Umbau. So sollen 211 Stellen gestrichen und 95 neue Stellen geschaffen werden.
  • 07.10.2020: Wegen der Corona-Pandemie findet das Weltwirtschaftsforum WEF 2021 nicht im Winter in Davos sondern erst im Mai auf dem Bürgenstock statt. Hauptthema wird der wirtschaftliche Neustart nach der Pandemie sein.
  • 07.10.2020: Facebook und Instagram entfernen alle Konten mit Verbindung zu QAnon, einer Gruppierung, die radikale Verschwörungstheorien verbreitet.
  • 07.10.2020: Ein Gericht in Athen stuft stuft die rechtextreme Partei «Goldene Morgenröte» als kriminelle Vereinigung ein. Hintergrund ist unter anderem der Mord an einem Musiker, der die Partei kritisiert hat.
  • 07.10.2020: Italien führt eine Maskenpflicht im Freien ein. Im Gegensatz zum Frühling stuft die Regierung auch einige Provinzen in Süditalien als Risikogebiete (rote Zonen) ein.
  • Zu Beginn der zweiten Corona-Welle zeigen sich die kantonalen Behörden vor allem unvorbereitet und überfordert. So brauchen die meisten Kantone, insbesondere diejenigen mit hohen Fallzahlen, Wochen um ihr Contact-Tracing aufzustocken, Infizierte müssen ihre Kontakte selber informieren (nicht weil es so geplant wäre) und die Codes für die Covid-App werden (Monate nach der ersten Kritik) immer noch nicht automatisch mit der Meldung des positiven Testresultats mitgeliefert. Nationalrat Balthasar Glättli bringt es auf den Punkt: «Die Kantone hatten ihre Chance und haben sie verspielt.». Allerdings gilt das Motto auch für die Politik, die Wirtschaftsexponenten und grosse Teile der Bevölkerung: Die ersten Oktoberwochen sind geprägt von einem Hickhack um Massnahmen, einig ist man sich nur, dass man einen Lockdown vermeiden will, zu wirksamen (und damit auch unpopulären) Entscheiden will sich niemand aufraffen.
  • 12.10.2020: Viele grosse Firmen schicken ihre Büro-Mitarbeitenden wieder ins Homeoffice.
  • 13.10.2020: Wegen der Krise in der Flugindustrie kündet der kürzlich privatisierte ehemals staatliche Rüstungskonzern RUAG den Abbau von weiteren 150 Stellen an.
  • 14.10.2020: Frankreich erklärt den Gesundheitsnotstand und verhängt in den Grossstädten Ausgangssperren. Auch Deutschland verschärft - bei um ein Mehrfaches tieferen Fallzahlen - die Regeln.
  • Nach zwei Jodelkonzerten mit rund 600 BesucherInnen Ende September explodieren im Kanton Schwyz die Corona-Infektionen in den ersten beiden Oktoberwochen. Das Superspreader-Event findet weltweit mediale Beachtung. Das Spital Schwyz kommt an seine Grenzen.
  • 19.10.2020: Nach wochenlangem Hin und Her treten endlich eine schweizweit verschärfte Maskenpflicht und ein Verbot von spontanen Ansammlungen von mehr als 15 Personen ohne Schutzkomzept in Kraft. In Restaurants darf nur noch im Sitzen gegessen werden. Arbeitgeber werden angehalten, wenn immer möglich Homeoffice zu ermöglichen. Die meisten Kantone erlassen innert weniger Tage weitere Vorschriften, Grossveranstaltungen werden in vielen Kantonen wieder verboten. Es vergehen Wochen, bis sich die Zahl der Neuinfektionen auf sehr hohem Niveau stabilisiert. Die Schweiz erreicht damit den unrühmlichen 5. Rang unter den europäischen Staaten und in praktisch allen französich-sprachigen Kantonen werden die Spitäler überlastet und müssen Patienten in die Deutschschweiz verlegen.
  • In Deutschland werden mehrere Personen angeklagt, die in einem ehemaligen Militärbunker Tausende von Webservern im Darknet betrieben haben. Über diese sollen rund 250'000 Straftaten (Drogenhandel, Kreditkartenbetrug, Hehlerei und Sabotage) begangen worden sein. Der Prozess hat Präzedenzcharakter, weil erstmals Betreiber von Webservern wegen Beihilfe zu Straftaten anderer Personen angeklagt sind. Das Urteil wird frühestens Ende 2021 erwartet.
  • Das Interesse an der normalen Grippeimpfung ist 2020 wesentlich höher. Bereits in der zweiten Oktoberhälfte ist absehbar, dass 50% mehr Impfdosen benötigt würden als Anfang Jahr bestellt worden sind.
  • Nachdem er im Staatskunde-Unterricht anhand von Mohammed-Karikaturen die Grundprinzipien der Meinungsfreiheit erläutert hat, wird in einem Vorort von Paris der Lehrer Samuel Paty von einem jungen Islamisten enthauptet. Der Attentäter wird von der Polizei erschossen, Frankreich verschärft seine Gesetze gegen den Extremismus.
  • 24.10.2020: Massenaufläufe am Jubiläum des Shopping Centers Tivoli in Spreitenbach bringen die Leitung des Centers wie auch die untätigen aargauischen Behörden in die Kritik. Mit Aktionen und Attraktionen zusätzlich Leute anzulocken während die Schweiz ein Hotspot der zweiten Corona-Welle in Europa ist und die Konkurse in anderen, durch verordnete Einschränkungen stark betroffene Branchen sich häufen, ist nicht nur unsensibel und unsolidarisch sondern schlicht verantwortungslos.
  • 26.10.2020: Das Pflegepersonal demonstriert gegen steigende Arbeitsbelastung und Überzeit und fordert mit dem Hashtag #MehrAlsApplaus messbare Verbesserungen bei Arbeitsbedingungen und Löhnen. Die Grossverteiler dagegen haben dem ebenfalls stark geforderten Personal nicht nur Sonderprämien ausbezahlt, sondern erhöhen die Lohnsumme 2021.
  • Mitten im Pandemie-Hochrisikogebiet Tirol drängeln sich Skifahrer ohne Masken vor den Bahnen und Skiliften. Offenbar hat die Branche nichts aus Ischgl gelernt und braucht zur Hauptsaison einen Lockdown.
  • In einer Urabstimmung sprechen sich 60% der CVP-Mitglieder für eine Fusion mit der BDP unter dem neuen Namen "Die Mitte" aus.
  • 28.10.2020: Nach einer unnötig langen Konsultation der Kantone (als wäre das Thema neu ...) beschliesst der Bundesrat eine Verschärfung der Maskenpflicht in Innenräumen, auf Bahnhöfen und Haltestellen und wenn im Freien die Abstände nicht eingehalten werden können, z.B. in belebten Fussgängerzonen und auf Weihnachtsmärkten. Homeoffice wird empfohlen. Veranstaltungen werden auf 50 Personen begrenzt, private Treffen auf 10 Personen, Sportaktivitäten mit Maske auf 15 Personen, Discos und Tanzlokale werden geschlossen und in Restaurants gilt eine Sperrstunde von 23 bis 6 Uhr. Als Konsequenz entfällt in auch das Nachtbusangebot im ÖV.
    Angesichts der Tatsache, dass die Schweiz im Oktober in die Top 5 der Corona-Hotspots in Europa «aufsteigt», kommen neu nur noch Länder und Regionen auf die Risikoliste mit Quarantänepflicht für Rückkehrer, die noch höhere Fallzahlen als die Schweiz haben. Umgekehrt dürfen Schweizer nicht mehr nach Deutschland reisen (mit Ausnahme für die Grenzkantone zu Baden-Würtemberg).
    Die Luzerner Fasnacht 2021 wird abgesagt. Die Armee führt bis Ende 2020 keine Wiederholungskurse (WK) mehr durch, ausgenommen sind Unterstützungsleistungen für zivile Behörden. In den folgenden Tagen verhängt rund die Hälfte der Kantone weitere Verschärfungen, deren Wirkung aber durch fehlende Koordination teilweise verpufft. So schliesst der Kanton Genf Läden, die nicht der Grundversorgung dienen und die Genfer kaufen einfach im Kanton Waadt ein. Epidemiologisch könnte dies sogar kontraproduktiv sein.
    Im November stabilisieren sich die Fallzahlen auf hohem Niveau und es kommt nur zu vereinzelten Verlegungen von Patienten aus überlasteten Spitälern in andere (so aus Genf und dem Unterwallis). Das Contact-Tracing wird in vielen Kantonen aufgestockt und funktioniert ab Mitte November wieder einigermassen.
  • In den Nachbarländern Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien werden wesentlich stärkere Einschränkungen bis zu Lockdowns angeordnet.
  • Im Gegensatz zu den Behörden haben die Telekomanbieter ihre Hausaufgaben über den Sommer gemacht und die Netze ausgebaut. So muss trotz vermehrtem Homeoffice die Bandbreite beim Videostreaming nicht mehr gedrosselt werden. Viele Arbeitnehmer decken sich mit zusätzlichen Büromobiliar für das Homeoffice ein.
  • 28.10.2020: der Bundesrat schlägt den ehemaligen Nationalbankdirektor Philipp Hildebrand als Generalsekretär der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) vor.
  • 29.10.2020: Ein islamistischer Terrorist ermordet in Nizza drei Personen in einer Kirche und verletzt sechs weitere. Der Attentäter wird verhaftet. In Avignon wird ein weiterer Islamist, der Passanten mit einer Pistole bedroht, von der Polizei erschossen, in Lyon ein Afghane mit einem 30 cm langen Messer festgenommen.
    Der französische Präsident Macron weist dem türkischen Präsidenten Erdogan eine Mitschuld für die erneuten Terrorattacken zu, weil dieser in seiner Reaktion auf den Lehrermord von Mitte November die Mohammed-Karikaturen statt den Terrorismus als Problem dargestellt habe.
  • 31.10.2020: Mit neun Jahren Verspätung wird der neue Flughafen Berlin (BER) in Betrieb genommen. Die Eröffnung ist sechs Mal verschoben worden und der Bau hat statt der 1996 beschlossenen rund zwei letztlich rund sechs Mia. Euro gekostet. Grund dafür waren neue kommerzielle Anforderungen sowie mehrmals verschärfte Sicherheitsvorschriften während der Bauzeit.

Ereignisse November

  • 02.11.2020: Rita Famos wird als erste Frau zur Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS gewählt. Sie löst Gottfried W. Locher ab, der am 27. Mai nach Vorwürfen wegen sexueller Belästigung zurückgetreten ist.
  • 02.11.2020: Corona-Schnelltests werden in der Schweiz zugelassen. Während normal denkende Menschen ein Potenzial dafür sehen, die Testerei effizienter zu gestalten und vor allem beim Contact Tracing Zeit zu gewinnen, mäkeln die Perfektionisten unter den Medizinern an der leicht geringeren Treffsicherheit herum und die Hausärzte motzen, dass sie in ihren Abläufen gestört werden. Gerade von den Medizinern dürfte man in dieser Lage eine professionellere Kommunikation und weniger unnötig verunsichernde Botschaften erwarten.
  • 02.11.2020: In Wien werden bei einem islamistischen Terroranschlag mehrere Menschen getötet und mindestens 15 verletzt. Der Haupttäter wird von der Polizei erschossen. Nachträglich wird bekannt, dass der Täter erfolglos versucht hat, in der Slowakei Waffen und Munition zu kaufen, die Meldung der slowakischen Behörden ist aber in der österreichischen Bürokratie hängen geblieben. In Winterthur verhaftet die Polizei zwei Islamisten, die mit dem Täter Kontakt hatten.
  • Die Krankenkassenprämien in der Schweiz steigen um durchschnittlich 0,5%. Die Unterschiede zwischen den Kantonen bleiben gross.
  • 03.11.2020: Die Wahlen in den USA sind ein Kopf- an Kopf-Rennen, obwohl alle grossen Umfragen einen «blauen Tsunami» (Erdrutschsieg der Demokratischen Partei) vorhergesagt haben. Offenbar hat die Umfragebranche immer noch nicht begriffen, wo ihr Problem liegt: Die Liberalen (Demokraten) fordern «Political Correctness» gerade auch bei der Sprache ein, die Konservativen (Republikaner) wollen um jeden Preis ihre religiös begründete Moral verteidigen (z.B. Abtreibungsverbot). In dieser polarisierten Stimmung haben offensichtlich rund 10%-20% der Konservativen keine Lust, sich in einer Umfrage als konservativ zu bekennen, sondern geben die als «gesellschaftlich erwünscht» eingeschätzte Antwort, geben dann aber bei der Wahl - dank Wahlgeheimnis - ihre Stimme entsprechend ihrer Überzeugung ab.
    Wegen der in den USA bisher wenig genutzten, aber coronabedingt recht beliebten Briefwahl dauert die Auszählung der Stimmen länger als gewohnt. Erst am 7.11.2020 sind die Hochrechnungen stabil genug, dass die grossen Nachrichtenagenturen und Medien den Wahlsieg von Joe Biden ausrufen und ausländische Staatschefs Biden zur Wahl gratulieren.
  • 05.11.2020: Nach der formellen Anklageerhebung tritt Kosovos Präsident Hashim Thaci zurück und stellt sich in Den Haag (NL) dem Tribunal, das Anschuldigungen zu Kriegsverbrechen im Unabhängigkeitskrieg untersucht. Thaci war damals Chef der Unabhängigkeitskämpfer UCK.
  • Wegen Personalmangel setzen Spitäler und Pflegeheime auch Personal ein, das eigentlich in Quarantäne sein müsste. Dies zeigt, dass die Kapazitätsgrenze des Gesundheitswesens durchaus erreicht ist, auch wenn es - dank der verschärften Massnahmen - nicht zu spektakulären TV- und Presse-Bildern von überfüllten Spitälern kommt, in denen Patienten in Gängen und Abstellkammern sterben.
  • Verschiedene Epidemiologen schlagen vor, zwei Wochen vor Weihnachten freiwillig in eine «Vorquarantäne» zu gehen, um damit die Gefahr von Ansteckungen bei Weihnachtsfeiern im erweiterten Familienkreis zu verringern. In Deutschland beginnen die Weihnachtsferien deshalb früher.
  • 09.11.2020: Die Pharmafirma Pfizer und das Biotechunternehmen BioNTech geben erste Resultate der Studie zur Wirksamkeit ihres gentechnisch hergestellten Covid-19-Impfstoffs bekannt, die Impfung soll bei 90% der Testpersonen wirksam sein. Die Börsen reagieren mit massiven Kursgewinnen bei Fluggesellschaften, Event-Veranstaltern und anderen stark von Covid-19 betroffenen Firmen. Die Kurse von «Krisengewinnern» wie Zoom Video und Amazon brechen ein.
  • 10.11.2020: Der Verband der Raiffeisenbanken, drittgrösste Bankengruppe der Schweiz, tritt per 31.3.2021 aus der Bankiervereinigung aus und begründet den Austritt damit, dass die Bankiervereinigung die Interessen internationalener Geschäfte zu stark gewichte.
  • 15.11.2020: China und 14 weitere asiatische Staaten, darunter Japan, Südkorea, Australien und Indonesien unterzeichnen das pazifische Freihandelsabkommen und setzen damit ein deutliches Zeichen für die multilaterale Zusammenarbeit und gegen die protektionistischen Alleingänge des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump. Aussen vor bleiben neben den USA auch Indien.
  • 16.11.2020: Die US-Pharmafirma Moderna veröffentlicht erste Resultate zur Wirksamkeit ihres ebenfalls gentechnisch hergestellten Covid-19-Impfstoffs, der bei 94% der Testpersonen wirksam sein soll. An der Studie sind auch ältere Testpersonen und solche mit Vorerkrankungen beteiligt, so dass der Impfstoff eine gute Chance auf eine Zulassung auch für diese Personengruppe hat. Der Dow Jones Aktienindex erreicht einen neue Höchststand.
  • 19.11.2020: Verkaufsstart für die neue Gamekonsole Playstation 5 von Sony. Wie schon in früheren Jahren verknappt der Hersteller das Produkt künstlich, um den Preis hoch zu halten. Auf Second-Hand Plattformen erzielt das Gerät teilweise absurde Wiederverkaufspreise.
  • 22.11.2020: Die Corona-Pandemie, die Verteilung von Impfstoffen und der Klimaschutz sind die zentralen Themen am G20-Gipfel, der in Form einer Videokonferenz stattfindet. Weil Noch-US-Präsident Trump zuerst blockt und dann golfen geht, gibt es kaum greifbare Resultate.
  • Während das Pflegepersonal über stark belastende Arbeitsbedingungen klagt und Verbesserungen fordert (auch vor dem Hintergrund, dass fast die Hälfte den Beruf vor der Pensionierung aufgibt), scheint die Pandemie das Interesse von Jugendlichen an den Pflegeberufen zu verstärken.
  • 24.11.2020: Messerattacke in einem Einkaufszentrum in Lugano. Eine psychisch kranke Schweizerin, die vor einigen Jahren in den Dschihad ziehen wollte, aber an der Einreise nach Syrien gehindert und in die Schweiz zurück geschickt wurde, verletzt mit einem Messer zwei Frauen, eine davon schwer. Das Gedruckse der Bundesanwaltschaft zum Thema kann als Eingeständnis gewertet werden, dass man die Konvertitin seit ihrer Entlassung aus der Psychiatrie nicht mehr auf dem Radar hatte. Es ist für die Nachrichtendienstler offenbar bequemer, mit der (notabene illegalen) Fichierung öffentlicher Aussagen von linken Politikern Steuergelder zu verschwenden als Terrorverdächtige im Auge zu behalten.
  • 24.11.2020: Die Credit Suisse muss auf ihrer Beteiligung an der US-Investmentfirma York Capital Management eine grosse Wertberichtigung abschreiben.
  • 24.11.2020: Nach wochenlanger Verzögerung gibt noch-US-Präsident Trump den Widerstand gegen die Vorbereitung der Amtsübergabe an den gewählten Nachfolger Joe Biden und dessen Team auf. In mehreren Bundesstaaten laufen allerdings weiterhin Gerichtsprozesse wegen angeblichem Wahlbetrug und von Trump verlangte Nachzählungen.
  • 25.11.2020: Schweizer Hochschulen wollen mit der künstlichen Beschneiung von Gletschern den klimabedingten Gletscherschwund stoppen oder zumindest bremsen. Nach Angaben des WWF sind allein in der Schweiz in den letzten 50 Jahren über 700 kleinere Gletscher vollständig verschwunden.
  • 27.11.2020: Der wissenschaftliche Leiter des iranischen Atomprogramms wird auf offener Strasse mit einem ferngesteuerten Maschinengewahr erschossen. Iran beschuldigt Israel hinter dem Anschlag zu stecken.
  • 28.11.2020: Nach der BDP stimmt auch die Delegiertenversammlung der CVP der Fusion der beiden Parteien unter dem Namen «Die Mitte» zu.
  • 28.11.2020: Trotz negativem Coronatest vom 24.11. steckt ein Schweizer auf einem Langstrecken-Flug sieben andere Passagiere in den Reihen vor und hinter ihm mit dem Coronavirus an. Der Fall zeigt einmal mehr exemplarisch, dass Aerosole in Innenräumen auch mit Klimaanlagen ein wichtiger Übertragungsweg sind und dass mit negativen Tests wegen der Inkubationszeit die Gefahr einer Ansteckung nicht sicher ausgeschlossen werden kann.
  • In der Volksabstimmung vom 29.11.2020 erzielt die Konzerverantwortungsinitiative mit 50.7% Ja mehr als einen Achtungserfolg, scheitert aber am Ständemehr. Die Kriegsgeschäfte-Initiative wird mit 57.5% Nein klar abgelehnt.
    Im Kanton Basel-Stadt verlieren SP und Grüne im zweiten Wahlgang ihre bisherige Mehrheit im Regierungsrat.
    Im Kanton Schwyz wird das Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien mit 62% Ja angenommen.

Ereignisse Dezember

  • 01.12.2020: Die am 23.11. gestartete chinesische Sonde «Chang'e 5» landet erfolgreich auf dem Mond und sammelt Gesteinsproben ein. Damit ist China das dritte Land, das eine Sonde zum Mond schickt.
  • 01.12.2020: Der Nationalrat beschliesst Bussen für Coronasünder und feiert anschliessend im Saal mit Ballons und Singen den Geburtstag den Geburtstag von Bundesrat Ueli Maurer. Konsequenz und Vorbildfunktion gehen definitv anders.
  • 02.12.2020: Die britische Zulassungsbehörde erteilt dem Corona-Impfstoff von BioNtech/Pfizer aufgrund einer beschleunigten Prüfung der Resultate der Studienphase 3 eine Notfallzulassung. In Grossbritannien beginnt die Massenimpfung von SeniorInnen und Mitarbeitenden des Gesundheitswesens in der zweiten Dezemberwoche.
  • 02.12.2020: Die US-Luftfahrtbehörde FAA erteilt dem Flugzeugtyp Boeing 737 Max, der nach zwei Abstürzen mit total 346 Todesopfern Anfang 2919 ein weltweites Flugverbot bekommen hat, nach Korrekturen an der Steuerungs-Software wieder eine Zulassung.
  • 04.12.2020: 19 Jahre nach dem Swissair-Grounding 2001 einigt sich der Swissair-Liquidator mit 29 ehemaligen Verwaltungsräten der Swissair-Gesellschaften auf eine Zahlung von 2.75 Mio. Fr. an die Nachlassgesellschaften. Ende 2019 ist eine Klage auf 280 Mio. Fr. Schadenersatz vom Bundesgericht abgewiesen worden.
  • 04.12.2020: Die Türkei, die weit in den Herbst hinein tiefere Fallzahlen als die meisten europäischen Länder meldete, verhängt einen Corona-Lockdown. Noch im Dezember soll eine Impfaktion mit dem chinesischen Impfstoff Coronavac beginnen. Derweil prüfen die EU-Arzneimittelbehörde und Swissmedic die Zulassung der Impfstoffe von BioNtech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca mit fast schon demonstrativer Gründlichkeit, wenn auch mit höchster Priorität und erhöhtem Personaleinsatz, um den Imfskeptikern keine Argumente zu liefern.
  • 04.12.2020: Der Bundesrat reduziert die Anzahl der Personen, die sich gleichzeitig in Läden und Bergbahnen aufhalten dürfen und gibt eine Reihe von Empfehlungen für private Weihnachtfeiern ab. Im Gegensatz zu Deutschland, Frankreich und Italien sollen die Skigebiete offen bleiben können, solange die Corona-Infektionen nicht ansteigen. Der Kanton Graubünden schliesst die Restaurants für zwei Wochen, um mit tieferen Fallzahlen in die Skisaison starten zu können. Am Samstag setzen Bundespräsidentin Sommaruga und Gesundheitsminister Berset den Regierungen der Kantone SG, AR und TG in einer Videokonferenz ein Ultimatum für schärfere Massnahmen bis am Dienstag.
  • 04.12.2020: Am Wochenende fallen in den Alpen grosse Mengen Schnee, teilweise mehr als ein Meter. Verschiedene Strassen und Bahnstrecken werden unterbrochen. Viele Skigebiete werden wegen Lawinengefahr geschlossen.
  • 05.12.2020: Im Kanton Graubünden müssen Restaurants schliessen. Die umstrittene Massnahme ist ein Versuch der Bündner Regierung, die Coronafälle so tief zu drücken, dass die Skisaison nicht gefährdet wird. Ob die Rechnung aufgeht, muss sich noch zeigen.
  • 06.12.2020: Der Samichlaus kommt an vielen Orten per Videocall zu den Kindern.
  • 10.12.2020: Zwei Personen, die wegen starker Allergien permanent Gegenmittel auf sich tragen, zeigen in Grossbritannien eine akute Allergiereaktion auf die Corona-Impfung bzw. auf Hilfsstoffe darin.
  • 11.12.2020: Der Bundesrat verfügt schweizweit leicht verschärfte Massnahmen, geht aber aufgrund der Vernehmlassung in den Kantonen etwas weniger weit als anfangs Woche geplant. Alle öffentlich zugänglichen Betriebe, insbesondere Restaurants, Fitnesszentren, Läden und Museen müssen um 19 Uhr schliessen. Veranstaltungen mit Publikum sind verboten, ausgenommen sind Gottesdienste mit maximal 50 Personen. Die Skigebiete bleiben offen. Die Kantone können Ausnahmen für Restaurants beschliessen, solange die Fallzahlen unter dem Landesdurchschnitt liegen und die Reproduktionszahl unter 1 liegt.
  • 18.12.2020: Der Bundesrat beschliesst neue Corona-Massnahmen, die ab 22.12.2020 gelten: Restaurants, Fitnesscenter, Kultureinrichtungen, Museen, Kinos, Biblitheken, Casinos, botanische Gärten und Zoos werden geschlossen. In Läden dürfen sich gleichzeitig weniger Personen aufhalten und müssen um 19 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen schliessen. Es bilden sich vor Läden wieder Schlangen, wo man dies seit dem Frühling nicht mehr gesehen hat. Kantone mit tiefen Fallzahlen und einem R-Wert unter 1 können für Restaurants Ausnahmen beschliessen, machen aber kaum davon Gebrauch um nicht Gäste aus anderen Kantonen anzulocken. Für Skigebiete sind die Kantone verantwortlich. In der Zentralschweiz bleiben sie geschlossen, Bern, Wallis und Graubünden öffnen sie.
  • 18.12.2020: Spionagefall der Jahres. Die Öffentlichkeit erfährt, dass mindestens seit März 2020 die Mehrzahl der Computersysteme der US-Regierung sowie systemrelevanter privater Firmen (z.B. Microsoft) von Hackern geknackt worden sind. Experten bezeichnen den Hack als derart professionell und aufwändig, dass eigentlich nur ein Geheimdienst einer Supermacht dahinter stecken könne. Der Angriff ist über kompromittierte Software-Updates einer Firma erfolgt, die eigentich die Sicherheit der Computersysteme garantieren sollte. (CISA)
    Präsident Trump hüllt sich wie erwartet in Schweigen, sein gewählter Nachfolger Joe Biden erklärt, dass die Cyber-Sicherheit ein Schwerpunkt seiner Regierung sein werde. (ORF)
    IT-Sicherheits-Experte Sven Hertig ruft in Erinnerung, dass die fremden Geheimdienste letztlich nur genau die Hintertüren nutzen, die vom US-Geheimdienst schon in den Vorgänger des heutigen Internets (das ArpaNet) bewusst eingebaut wurden und erwartet deshalb keine ernsthafte Verbesserung. «Die USA selbst haben ein elementares Interesse daran, dass nicht jede Spionageaktivität im Cyberraum als Kriegserklärung angesehen wird, denn sie selbst möchten gerne unbehelligt ihre eigenen Operationen fortsetzen.» (DER SPIEGEL)
  • 19.12.2020: Swissmedic lässt den Corona-Impfstoff von BioNTech-Pfizer an einem Samstag für die Schweiz zu. Die EU-Arzneimittelbehörde folgt am Montag.
  • 20.12.2020: Zwei seit September in England und Südafrika bekannte Mutationen des Corona-Virus sind offenbar wesentlich ansteckender als die bisherigen. Viele Länder stoppen die Flugverbindungen nach Grossbritannien und Südafrika, Frankreich schliesst den Kanal-Tunnel und die Fährverbindungen. Knapp 10000 Lastwagen stauen sich in England und geben einen Vorgeschmack auf das mögliche Chaos bei einem No-Deal-Brexit.
  • 23.12.2020: In einem Altersheim im Kanton Luzern wird die erste Person in der Schweiz gegen das Coronavirus geimpft. In der EU beginnen die Impfungen am 27.12.
  • 24.12.2020: Nach langen zähen Verhandlungen und mehrmaligem Verschieben des Enddatums einigen sich Grossbritannien und die EU auf ein Handelsabkommen nach dem Brexit, das die einjährige Übergangsphase dauerhaft ablösen soll. Der Deal sieht vor, dass keine Zölle erhoben und die Handelsmengen nicht beschränkt werden. Für die umstrittene Fischerei wurde mit der Reduktion der EU-Fangquoten in britischen Gewässern ein Kompromiss gefunden, der beide Seiten das Gesicht wahren lässt. Das britische Parlament stimmt dem Vertrag noch am 30.12.2020 zu, das europäische Parlament wird ihn erst nachträglich im neuen Jahr bestätigen.
  • 29.12.2020: Ein Erdbeben der Stärke 6,4 zerstört in Kroatien viele Häuser. Unter den Trümmern sterben mindestens 7 Menschen.
  • 30.12.2020: Die EU und China einigen sich auf ein Investitionsabkommen. Es soll europäischen und chinesischen Unternehmen bei Investitionen im jeweils anderen Gebiet stabilere Bedingungen garantieren. Unter anderem wird der bisher geltende Zwang zu Technologietransfer gelockert und europäische Firmen können ins chinesische Gesundheitswesen investieren. China erhält Zugang zum europäischen Energiemarkt. China erklärt sich bereit, die Ratifizierung von vier Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) anzugehen. Das Europäische Parlaments wird wohl diesen Punkt bei seinem Entscheid über das Abkommen in rund einem halben Jahr genau prüfen. Der Bezug auf die UNO-Organisation ILO ist ein gemeinsames politisches Bekenntnis der EU und Chinas zu multilateralen Lösungen, das ganz bewusst an die neue US-Regierung von Joe Biden gesandt wird.
  • 30.12.2020: Der von der Universität Oxford und dem Pharmakonzern AstraZeneca entwickelte Corona-Impfstoff erhält eine Notfall-Zulassung in Grossbritannien. Der Impfstoff der chinesischen Firma Sinopharm wird in China zugelassen.
  • 30.12.2020: Argentinien legalisiert gegen den Widerstand der katholischen Kirche als zweites lateinamerikanisches Land den Schwangerschaftabbruch. Das Parlament stimmt der in Westeuropa verbreiteten Fristenlösung zu.
  • 31.12.2020: Der Dow-Jones Aktienindex in den USA erreicht zum Jahresende ein neues Allzeithoch.

Wort des Jahres

Jahresstatistik, Trends


Höchste Ämter 2020

Bundespräsidentin: Simonetta Sommaruga
Nationalratspräsidentin: Isabelle Moret (FDP, VD)
Ständeratspräsident: Hans Stöckli (SP, BE)


Als aktuelle Ergänzung meiner Geschichte der Schweiz konzentrieren sich diese Jahresrückblicke auf Ereignisse in der Schweiz und erwähnen Vorgänge ausserhalb der Schweiz nur insoweit, als sie für die Schweiz oder weltweit von Bedeutung waren. Die Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

© 2020 Markus Jud, Luzern
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